Jupiter Asset Management: In Krisenzeiten bleibt Gold gefragt
In Zeiten großer Marktvolatilität gibt es oft einen Ansturm auf Gold und es scheint, dass es während der aktuellen Corona-Krise nicht anders ist. Vor diesem Hintergrund schätzen die Produktspezialisten Alastair Irvine und Matthew Morgan des Investmentmanagers Jupiter Asset Management Gold an sich, dessen Bedeutung in Krisenzeiten sowie die Aussichten für das Edelmetall nach der Aufhebung der weltweiten Lockdowns in zwei Kurzkommentaren ein.
„Seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise vor über einem Jahrzehnt haben wir in unseren Portfolios durchgehend physisches Gold gehalten. In globalen Multi-Asset-Portfolios, einschließlich Multi-Manager-Portfolios, spielt Gold unserer Ansicht nach eine wichtige Rolle bei der Risikodiversifizierung. Auch wenn Gold manchmal mit anderen Anlageklassen korreliert, zeigt eine sehr lange Historie empirischer Daten, dass die statistische Korrelation tatsächlich sehr gering ist. Vereinfacht ausgedrückt: Gold verhält sich anders als andere Anlageklassen. Das spricht genau dafür, Gold in einem diversifizierten Portfolio zu halten, auch wenn der Goldpreis schwach sein mag. Als sich die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Ausbruchs von Covid-19 zuspitzten, haben wir den Goldbestand in unseren Portfolios auf rund zehn Prozent verdoppelt“, so Irvine.
Der Goldpreis könne zwar schwanken, doch die Beliebtheit des Edelmetalls - ob als Absicherung oder langfristiges Wertaufbewahrungsmittel - sei so beständig wie damals, als vor Tausenden von Jahren der erste Mensch, der über ein Goldnugget stolperte, erkannte, dass er etwas wirklich Besonderes gefunden hatte. Etwas, das andere von Natur aus auch besitzen wollen.
„Die zahlreichen Stimulierungsmaßnahmen der Zentralbanken weltweit, wie das Drucken von Geld und die Defizitfinanzierung, haben bei Anlegern die Befürchtung ausgelöst, dass Fiatwährungen als Wertaufbewahrungsmittel geschwächt werden. Gold hingegen ist endlich und kann nicht gedruckt werden, weshalb es eine attraktive Anlagealternative darstellt. Ein weiterer unterstützender Faktor ist die Tatsache, dass Gold keine Rendite erzielt. Der anhaltende Einbruch der Zinssätze weltweit, den wir von der letzten Krise bis zu dieser Krise erlebt haben, bedeutet, dass die fehlende Rendite bei Gold relativ unbedeutend ist. Daher ist Gold im Vergleich zu hochwertigen Staatsanleihen relativ attraktiver für die Portfoliodiversifikation“, sagt Morgan.
Nicht zuletzt werde Gold schon lange als potenzielle Absicherung gegen Inflation angesehen. Die Regierungen werden nach Überzeugung von Morgan nach dieser Krise einen starken Anreiz haben, die Inflation zu erhöhen, um sowohl die Schuldenlast zu reduzieren als auch die Wirtschaft anzukurbeln. Um das zu erreichen, werden die nominalen Zinssätze wahrscheinlich nahe bei oder unter Null bleiben. Die Regierungen werden eine expansive Fiskalpolitik betreiben, während die Zentralbanken ein Überschreiten der Inflation zulassen. Das werde Gold mittel- bis langfristig weiterhin zugutekommen. Die Realzinssätze seien der wesentliche Treiber des Goldpreises. (DFPA/TH1)
Quelle: Marktkommentar Jupiter
Der Investmentmanager Jupiter mit Sitz in London wurde 1985 gegründet. Das insgesamt von Jupiter verwaltete Vermögen beläuft sich per 31. März 2020 auf 39,4 Milliarden Euro.