Marktkommentar: Wandelanleihen bieten Schutz in Abwärtsmärkten
Auch in der Coronakrise konnten Wandelanleihen ihr Versprechen der „Downside Protection“ halten. Für Arnaud Brillois, Lead-Portfoliomanager der Global Convertible Plattform des Vermögensverwalters Lazard Asset Management, sprechen derzeit jedoch noch weitere Gründe für die Assetklasse. Dazu gehören die aktuell günstigen Einstiegsniveaus.
Wandelanleihen konnten trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten ihr Versprechen halten und Investoren in Relation zum globalen Aktienmarkt einen gewissen Schutz bieten: Während der MSCI All Countries World Index in Euro seit Jahresbeginn (Stand: 13. Mai 2020) etwa elf Prozent an Performance einbüßte, konnten Wandelanleihen, gemessen am Thomson Reuters Convertibles Global Focus Index in Euro, im gleichen Zeitraum einen positiven Ertrag von 1,6 Prozent generieren.
Grund dafür ist das asymmetrische Rendite-Risiko-Profil von Wandelanleihen: Bei steigenden Aktienmärkten partizipieren Wandelanleihen in hohem Maße an der Aufwärtsbewegung, im Fall eines starken Rückgangs der Kurse nimmt die Aktiensensitivität von Wandelanleihen jedoch ab und sie verhalten sich Anleihen-ähnlich. „Unser Ausblick für den Rest des Jahres ist positiv. Sollte die Volatilität jedoch erneut ansteigen, wird sich die schützende Komponente der Wandelanleihen als nützlich erweisen“, kommentiert Brillois.
Neben dem Schutz in Abwärtsmärkten bieten Wandelanleihen aus Sicht des Experten derzeit noch weitere interessante Perspektiven. So seien Wandelanleihen auf dem Sekundärmarkt unter dem Gesichtspunkt der impliziten Volatilität aktuell unterbewertet. „Im März ist die implizite Volatilität (bei gleichzeitiger hoher realisierter Volatilität) bei einem so günstigen Niveau angekommen, wie seit zehn Jahren nicht mehr“, sagt Brillois. Er erwartet, dass sich die Bewertungen von Wandelanleihen innerhalb von drei bis fünf Jahren vollständig erholen. „Sollte diese Erwartung eintreffen, könnten geduldige Anleger für eine Anlage in Wandelanleihen mit hohen Gewinnen belohnt werden“, so der Experte.
Der wieder geöffnete Primärmarkt könne für Anleger zudem interessante Investment-Möglichkeiten schaffen. „Der Primärmarkt ist derzeit recht aktiv mit einigen Neuemissionen, und wir erwarten, dass die Emissionstätigkeit hoch bleibt“, sagt Brillois. „Gerade Unternehmen aus Sektoren, die von den Einbrüchen besonders betroffen waren, dürften Wandelanleihen als primäres Finanzierungsinstrument nutzen.“
Brillois resümiert: „Die derzeitigen Marktverwerfungen machen eine Convertible-Recovery-Strategie attraktiv, also die Investition in Wandelanleihen von Unternehmen, die bei einer Erholung erhebliches Aufwärtspotential haben. Investoren können mit einem solchen Ansatz aktuell sowohl von den Unterbewertungen als auch vom Aufholpotenzial der Wandelanleihen profitieren.“ (DFPA/TH1)
Quelle: Marktkommentar Lazard Asset Management
Als indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd bietet Lazard Asset Management (LAM) weltweit eine breite Palette von Aktien-, Anleihen- und Alternativen Investmentprodukten. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten ein Kundenvermögen in Höhe von 176 Milliarden Euro (Stand: 31. März 2020).