Wohneigentum im Westen: Preise klettern weiter nach oben
Dortmund gilt als Stadt des Mittelstands – ist für diesen dort aber noch eine Immobilie finanzierbar? Zwar ist die Metropolregion im Westen in Bezug auf ihre Immobilienpreise verglichen mit Köln und Düsseldorf immer noch die günstigste. Gleichzeitig zeichnet sich dort jedoch der größte prozentuale Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ab. Interessenten akzeptierten bei den Kaufpreisen hohe Differenzen zu den tatsächlichen Werten, so ergibt die Analyse „Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region West viertes Quartal 2020“ des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein. Der Preisanstieg im Westen gehe weiter, nur vereinzelt flache die Dynamik etwas ab.
Die Corona-Pandemie hinterlasse ihre Spuren auf dem Dortmunder Immobilienmarkt – jedoch anders, als es im Frühjahr 2020 erwartet wurde, denn die Nachfrage steige weiter. Durch die strengen Hygienemaßnahmen bei Besichtigungsterminen könnten Makler weniger Interessenten berücksichtigen, sodass diese vorab stärker selektiert werden. „Wir haben hier eine angespannte Lage. Ohne Finanzierungsbestätigung, die eine gewisse Bonität bescheinigt, bekommen Kaufinteressenten kaum einen Besichtigungstermin. Die Zeiten, in denen mal eben schnell ein Haus oder eine Wohnung besichtigt wurden, sind vorbei“, beobachtet Thomas Przytulla, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Dortmund. Das begrenzte Angebot mache die Immobiliensuche um einiges schwieriger. „Hinzu kommt, dass einige Banken gerade bei den Themen Kurzarbeit und Vollfinanzierung zurzeit vorsichtig sind und nicht mehr jede Finanzierung begleiten“, ergänzt Przytulla.
Zwar seien die Preise an der Ruhr im vierten Quartal 2020 auch weiterhin niedriger als in Köln und Düsseldorf, dennoch fänden sich dort die größten Zuwächse im Westen: Verglichen mit dem Vorjahresquartal beläuft sich die Preissteigerung bei Dortmunder Häusern auf rund elf Prozent und bei Wohnungen auf 12,39 Prozent. Zum Vergleich: Anfang des Jahres betrug der Anstieg bei Eigentumswohnungen noch 5,6 Prozent.
Die Domstadt bleibe in der Kategorie Wohnungspreise weiterhin Spitzenreiter. Rund 3.600 Euro zahlen Käufer dort mittlerweile im Schnitt pro Quadratmeter. Im Fünf-Jahres-Vergleich ist das ein Plus von knapp 1.300 Euro pro Quadratmeter. Den Aufwärtstrend bestätigt ebenso der Indexwert, der die Teuerung wiedergibt: Dieser hat im letzten Quartal erstmals die 200er-Marke geknackt und liegt nun mittlerweile bei 204,18.
Auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser steigen weiter an: 62 Euro pro Quadratmeter mehr im Vergleich zum Vorquartal zahlen Hauskäufer im Durchschnitt für ihre Immobilie. Der Index klettert auf 179,68 und verzeichnet damit ein Plus von 3,26 Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal sei das die größte Preissteigerung in den westlichen Metropolregionen, nachdem sich der Anstieg zuletzt um die zwei Prozent bewegte. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
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