ZIA fordert flexible und schnelle Nachnutzung von Immobilien in Innenstadtlagen
Angesichts der am 13. Januar 2021 stattfindenden Anhörung zum Thema Innenstädte im Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen hat der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Interessenverband der Immobilienwirtschaft, eine Flexibilisierung des deutschen Baurechts gefordert, um unkompliziert einen modernen Nutzungsmix zu ermöglichen.
In der Anhörung sagte die Vorsitzende des ZIA-Ausschusses Handel, Iris Schöberl: „Wir stehen vor nicht weniger als einer Zeitwende für die europäische Stadtpolitik. Die Corona-Krise verstärkt und beschleunigt die Veränderungsprozesse in den Innenstädten. Zunehmender Leerstand und Geschäftsschließungen, aber auch Zuzug von Gewerbe und neue Mobilität werden die Zukunft prägen. Hier braucht es flexible Nutzungsmöglichkeiten was eine Zulassung und Erleichterung von Befreiung von geltenden Bebauungsplänen im Zuge des § 31 Baugesetzbuch nötig macht.“
Weiter führte sie aus: „Um auch Wohnen zu ermöglichen, muss die TA Lärm angepasst werden.“ Aus Sicht des ZIA ist es wichtig, in der Verwaltungsvorschrift TA Lärm (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm) festzuschreiben, dass der Schallpegel hinter und nicht vor dem Fenster gemessen wird und der Gewerbelärm nicht gegenüber dem Lärm der Infrastruktur benachteiligt wird.
Für eine Revitalisierung der Innenstädte müssen laut ZIA jeweils individuelle Lösungen und Modelle gefunden werden, die den jeweiligen Rahmenbedingungen entsprechen. „Um resiliente und anpassungsfähige Zentren zu entwickeln, braucht es zunächst eine umfassende und abgestimmte Strategie. So können sich Innenstadtlagen wieder zunehmend gegenüber dezentralen Angeboten auf der ‚grünen Wiese‘ behaupten. Hierbei helfen könnte eine Erhöhung der Fördermittel der Städtebauförderung auf 1,5 Milliarden Euro und die Stärkung des Zentrenprogramms.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im Jahr 2006 gegründeten ZIA mehr als 28 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen.