Gold glänzt am stärksten: Geduld zahlt sich aus!

Gastbeitrag von Robert Vitye, SOLIT Gruppe
Mit der Aufkündigung des US -Dollar-Einlöseversprechens in Gold durch Präsident Richard Nixon fiel am 15. August 1971 der Startschuss für ein historisch einmaliges Währungsexperiment: die ungedeckte Papiergeldära. Aber wie haben sich einzelne Anlageklassen wie Goldinvestments und Aktien seit dem Beginn dieser entfesselten Geld- und Schuldenorgie entwickelt? Auf die historische Entscheidung Nixons im Jahre 1971 folgte zunächst eine Dekade stark steigender Goldpreise. Der Grund: ein zunehmender Vertrauensverlust in die ungedeckten Währungen, welcher zusätzlich durch die Folgen der Ölkrise verstärkt wurde.
Interessant: Ebenso wie die aktuelle Goldhausse seit 2001 ist auch der Verlauf der 1970er-Hausse von einer mehrjährigen, für Goldinvestoren durchaus empfindlichen, zyklischen Korrektur mit nahezu 50 Prozent Kursrückgang (1974-76) unterbrochen worden. Mit einem Anstieg des Goldpreises von nahezu 800 Prozent wurden dann geduldige Anleger in den Jahren 1976-80 für die Weitsicht ihrer Investition belohnt.
Die Goldhausse der 1970er wurde schließlich mit einer Zinserhöhung auf über 17 Prozent durch den damaligen FED-Präsidenten Paul Volcker abrupt beendet. Die Folge: zwei Dekaden mit positivem Realzins, globalem Wirtschaftswachstum und das damit einhergehende Computer-Zeitalter. In diesem Umfeld der 80er- und 90er-Jahre des letzten Jahrtausends war die Partizipation an Produktivkapital über Aktienengagements gegenüber dem unverzinsten Gold folglich auch überlegen. Doch die Folge der Aktienhausse ließ nicht lange auf sich warten: Die Dotcom-Blase entstand und markiert mit ihrem Platzen den Übergang zur, seit dem Jahr 2001 anhaltenden, säkularen Goldhausse. Die aktuelle globale Schuldenlast macht eine Erhöhung der Zinsen in den historischen Normalbereich – oder sogar darüber hinaus – im Gegensatz zum Jahr 1980 völlig undenkbar. Die aktuellen Notenbank- Entscheidungen verdeutlichen dies.
Die derzeitige Edelmetall-Hausse wird nach unserer festen Überzeugung erst nach Bereinigung der weltweiten Überschuldung ihr Ende finden. Wie der Abbau dieser enormen Schuldenlast schließlich erfolgen wird, ist fraglich. Wir werden es in den nächsten Jahren erleben. Schuldenschnitte, (Hoch-) Inflation oder auch eine beliebige Kombination aus beidem befinden sich unter anderem im Werkzeugkasten. Viele Indikatoren sprechen dafür, dass Anleger, die in Gold und Silber investiert haben, in ähnlicher Weise für ihre Geduld belohnt werden, wie diejenigen Anleger, die sich von der Korrektur während der 1970er nicht haben abschrecken lassen. Die oben ausgeführten Entwicklungen haben wir Ihnen in einem übersichtlichen Langzeitchart zusammengetragen, welches Sie unter folgendem Link finden: www.solit-kapital.de/langzeitchart
Robert Vitye, Geschäftsführer der Wiesbadener SOLIT Gruppe, ist Experte für Investments in Edelmetalle. Der Beitrag ist zuerst erschienen in EXXECNEWS Ausgabe 22/2016.