Die EZB hält an ihrem Kurs fest

Marktupdate von Silvia Dall’Angelo (Federated Hermes) im Anschluss an die EZB-Ratssitzung am 3. Februar 2022. Ihrer Einschätzung nach ist ein Kurswechsel in der Geldpolitik nicht in Sicht:

Silvia Dall’Angelo
Silvia Dall’Angelo

Im Rahmen der gestrigen EZB-Sitzung sollte eigentlich keine Kehrtwende in der Geldpolitik vollzogen werden. Doch die unerwartet hohe Inflationsrate im Januar zwang Präsidentin Lagarde zu einem deutlich hawkishen Ton, der darauf hindeutete, dass die nächste Phase der Normalisierung der Geldpolitik früher als bisher erwartet erfolgen könnte. Insbesondere musste sie ihre Aussage aus Dezember zurücknehmen, dass eine Zinserhöhung im Jahr 2022 sehr unwahrscheinlich sei.

Sie bekräftigte die zeitliche Abfolge der EZB-Leitlinien (ein früherer Beginn des Zinserhöhungszyklus würde ein früheres Ende der Nettokäufe voraussetzen), betonte den Gradualismus und die Datenabhängigkeit, konnte aber einen Zinsschritt im Jahr 2022 nicht ausschließen. Die Entwicklungen seit der Dezember-Sitzung der EZB haben gezeigt, dass sich die kurzfristigen Zielkonflikte, mit denen die EZB konfrontiert ist, weiter verschärft haben - was weitgehend mit den Herausforderungen übereinstimmt, mit denen andere Zentralbanken konfrontiert sind.

Neue Covid-Varianten, anhaltende Unterbrechungen der Lieferketten, hohe Energiepreise und geopolitische Fragen wirken sich kurzfristig sowohl wachstumshemmend als auch preistreibend aus. Die Auswirkungen der hohen Energiepreise und der Lieferunterbrechung haben bereits im Januar zu einer sequenziellen Aufwärtsüberraschung bei der Inflation geführt, als der Verbraucherpreisindex (HVPI) mit 5,1 Prozent ein Rekordhoch in der Geschichte der Eurozone erreichte.

Präsidentin Lagarde musste einräumen, dass die jüngsten Inflationszahlen „einhellige Besorgnis“ auslösten und dass die Aufwärtsrisiken für die Inflationsaussichten zugenommen haben: Je länger die real existierende Inflation hoch bleibt, desto größer ist das Risiko, dass sie durch Nebeneffekte verfestigt wird. In Zukunft wird die Lohndynamik vor dem Hintergrund eines sich festigenden Arbeitsmarktes entscheidend sein. Das Lohnwachstum war bisher gedämpft, was die akkommodierende Haltung der EZB und das langsame Vorgehen bei der Normalisierung rechtfertigt.

Die EZB könnte sich jedoch gegen das Risiko einer Preis-Lohn-Spirale absichern wollen, so wie es andere große Zentralbanken bereits getan haben. Alle Augen richten sich nun auf die März-Sitzung, auf der eine neue Reihe von Prognosen und eine detaillierte Analyse des Inflationsbildes wahrscheinlich zu einem etwas schnelleren Tempo des Tapering führen und die Tür für eine Aufhebung der Geldpolitik zur Jahreswende öffnen werden. Eine leichte Beschleunigung der EZB-Pläne zur Normalisierung der Geldpolitik scheint in Sicht zu sein, aber die Aussichten sind immer noch sehr unsicher. Aus diesem Grund werden „Flexibilität und Optionalität“ wahrscheinlich weiterhin das Mantra der EZB bleiben und in beide Richtungen genutzt werden können.

Silvia Dall’Angelo ist Senior Economist bei Federated Hermes, einem global tätigen Investmentmanager mit Hauptsitz in Pittsburgh. Das Unternehmen beschäftigt fast 2.000 Mitarbeiter und verwaltetet ein Vermögen in Höhe von rund 560,4 Milliarden Euro (Stand: 30. September 2021) in den Bereichen Aktien, Anleihen, alternative/private Märkte, Multi-Asset und Liquiditätsmanagement.

www.federatedhermes.com

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