Die Zukunft der Finanzbranche ist rosig

EXXECNEWS-Autor Johannes Sczepan, Geschäftsführer der Plansecur, hat seine Berater gefragt: Welche Themen sind derzeit gefragt und welche Aspekte über die Auswirkungen der aktuellen Krise hinaus sind für die Finanzbranche künftig am wichtigsten?

Johannes Sczepan
Johannes Sczepan

Die Pandemie bietet für die Finanzberatung eine enorme Chance. Welche Themen sind derzeit gefragt und welche Aspekte über die Auswirkungen der aktuellen Krise hinaus sind für die Finanzbranche künftig am wichtigsten? Diese Frage stellte die Finanzberatungsgesellschaft Plansecur an rund 100 ihrer Berater. Die Ergebnisse sind im „Plansecur-Report: Finanzbranche 2021“ zusammengefasst. Sie lassen an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig.

Im Angesicht der aktuellen Krise sorgen sich Millionen von Menschen nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch um ihre Finanzen. Darin liegt eine historische Chance für alle Finanzberater. Denn laut Umfrage verlangt die anhaltende Niedrigzinspolitik und ihre Folgen geradezu nach professioneller Beratung – und die holen sich immer mehr Verbraucher von Experten. Das Spektrum des Beratungsbedarfs erstreckt sich von der Überprüfung der eigenen Altersvorsorge über Versicherungsfragen bis hin zu den Chancen bei Wertpapierfonds.

Niedriges Zinsniveau als Herausforderung

Laut Umfrage stufen zwei Drittel der Fachleute das niedrige Zinsniveau als größte Herausforderung für die nächsten Jahre ein. Umwelt- und Klimaschutz halten 46 Prozent der Finanzprofis für das herausragende Thema der Finanzbranche in naher Zukunft. Weitere 45 Prozent räumen der Neo-Ökologie immerhin einen gewissen Stellenwert ein. Immer mehr Anlegern ist es offenbar wichtig, dass ihre Investitionen nicht nur ökonomisch, sondern eben auch ökologisch durchdacht sind.

Weiteres laut Umfrage großes Thema ist die Digitalisierung in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Sie bietet für Finanzberater enorme Chancen: Bei den Vertriebswegen für Finanzprodukte wird die Digitalisierung eine stärkere Rolle spielen, sind 38 Prozent fest überzeugt. Über Apps und Videochats können Interessenten nämlich viel leichter einen Berater finden und Kontakt aufnehmen. Über 80 Prozent der Befragten begrüßen, dass die Einstiegshürde für Verbraucher in ein Beratungsgespräch durch die Digitalisierung niedriger wird.

Zielgruppe „Silver Surfer“

Insbesondere halten drei Viertel der Finanzfachleute sogenannte „Silver Surfer“, also gegenüber der Digitalisierung aufgeschlossene Senioren, für eine zusehends wichtigere Zielgruppe in der Beratung. Die Hälfte der Finanzprofis ist überzeugt, dass künftig der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Beratungsqualität beitragen kann.

Eine Ablösung der Finanzprofis durch Roboterberatung befürchten die Berater nicht. Klare Erkenntnis der Studie: Menschen aus Fleisch und Blut sind als Ansprechpartner im Dschungel der digitalen Informationsüberflutung gefragter als je zuvor. Schließlich hängen Finanz- und Lebensplanung oft eng zusammen – und die meisten Menschen wollen ihr Leben nicht auf Algorithmen aufbauen.

Finanzberater als „Lebenslotsen“

Über 90 Prozent der Berater werden eigenen Angaben zufolge von ihren Kunden zumindest teilweise als eine Art „Lebenslotse“ verstanden. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) führen laut Umfrage sehr persönliche Kundengespräche weit über bloße Finanztransaktionen hinaus. Daher wird ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Finanzberater und Kunde in Zukunft noch wichtiger sein als heute schon, sind sich 94 Prozent der Befragten sicher.

Plansecur hat im Rahmen der Umfrage auch das Thema Provisions- versus Honorarberatung hinterfragt. Im ersten Fall ist die Beratung für den Kunden kostenfrei; sofern er ein Finanzprodukt erwirbt, fließt dafür aus dem Kaufpreis eine Provision an den Berater. Im zweiten Fall hingegen muss der Kunde vorab für die Beratung bezahlen, unabhängig davon, ob diese zu einem Resultat führt oder nicht. 62 Prozent der Plansecur-Berater plädieren „unbedingt“ für das Provisionsmodell, weitere 26 Prozent halten es für besser als den Honoraransatz. Das Argument: Leidtragende einer Abschaffung der Provisionsberatung wären in erster Linie Verbraucher mit einem geringen oder mittleren Einkommen, die sich selbst ein Honorar von wenigen Hundert Euro für eine Beratung nicht leisten können. Das würde gerade diejenigen Menschen, die Hilfe etwa bei ihrer Altersversorgung besonders dringend benötigen, praktisch von der Finanzberatung abschneiden. Das wäre mit der allseits erhobenen politischen Forderung, die Menschen sollten sich selbst über die staatliche Rente hinaus auch privat um ihre Altersversorgung kümmern, unvereinbar.

Anhaltend starke Nachfrage vorprogrammiert

Viele Menschen beschäftigen sich in der Coronakrise zum ersten Mal ernsthaft mit ihren eigenen Finanzen über ihr Gehalt hinaus. Dieses stark gestiegene Interesse wird nach der Krise nicht verschwinden. Wenn man sich erst einmal damit beschäftigt wie in der aktuellen Situation, dann verlernt man dieses Finanzwissen nicht, nur weil die Pandemie vorbei ist. Ein Gutteil der Bevölkerung wird aus dieser Krise mit einem deutlich gestärkten Finanzwissen und hoffentlich auch mit ebenso soliden Finanzen hervorgehen. Damit ist eine über die Krise hinausgehende langfristige Nachfrage nach Finanzexperten als Berater, Coaches und Sparringpartner vorprogrammiert.

EXXECNEWS-Autor Johannes Sczepan ist Geschäftsführer der Plansecur, einer konzernunabhängigen Unternehmensgruppe für Finanzplanung und -vermittlung mit Sitz in Kassel. Die Gruppe legt Wert auf hohe ethische Grundsätze und gehört mehrheitlich ihren Beratern, die am Unternehmen beteiligt sind; daher unterliegen sie keinen Absatz- oder Provisionsvorgaben.

www.plansecur.de

Der Gastbeitrag ist zuerst erschienen in EXXECNEWS Ausgabe 04/2021.

www.exxecnews.de

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