Europas Aktienmärkte im geopolitischen Nebel

Marktkommentar von Patrick Linden (Clartan Associés) zu den Aussichten für globale Aktien. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten plädiert er für „Strategy as usual“:

Patrick Linden
Patrick Linden

Nach zwei Jahren unter der Pandemieglocke wollten die Wirtschaftsakteure zu Beginn des Jahres an die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften und an die wohlwollende Begleitung durch die Zentralbanken glauben. Doch wie so oft kam es anders. Mit den geopolitischen Initiativen europäischer Politiker als Antwort auf den Angriffskrieg von Wladimir Putin kämpft die Weltwirtschaft – zumindest die europäische – mit dem Gespenst des Konflikts in der Ukraine sowie der daraus resultierenden Instabilität.

„History as usual“ verdrängt „Business as usual”

So hätte wahrscheinlich der französische Philosoph Raymond Aron zu seinen Lebzeiten die Situation umschrieben. Nach einem ersten Schock nahmen die europäischen Aktienmärkte die neue Realität immerhin so gut auf, dass sie im März nach sehr volatilen Phasen den Monat mit einer stabilen Note beendeten. Dennoch bleibt die Finanzwelt gespalten: Viele rechnen mit weiter eskalierenden Agrar- und Energierohstoffpreisen, andere blicken auf eine positive Entwicklung der Aktienkurse, gestützt vom US-Arbeitsmarkt und realen negativen Zinssätzen.

Was sich aber mit Sicherheit erkennen lässt, ist eine ungünstige Entwicklung des Paares Wachstum und Inflation: eine spürbare Verlangsamung der Weltwirtschaft und eine Verteuerung der Preise entlang der gesamten Lieferkette. Der Preisanstieg in Deutschland betrug im März 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Gedanke der wirtschaftlichen Neuordnung gewinnt an Fahrt

In den Köpfen der Menschen hat sich indes eine gewisse Skepsis an den bestehenden Wirtschaftsstrukturen etabliert: Kündigt die geopolitische Krise und die dadurch verursachten Transport-, Finanzierungs- und Vertrauensbrüche nicht das Ende einer bestimmten Form der Globalisierung an? Ruft die Geschichte gerade ein Echo auf Covid hervor, das Wirtschaftsakteure wieder zu malthusianischeren Unternehmensstrategien zurückführt? Werden in dem Zuge auch die ESG-Entwicklungen einen Dämpfer erhalten?

Eine merkantilistische Antwort auf Raymond Aron wäre in gewisser Weise „Strategy as usual“, wie es der CEO der Schweizer Firma Geberit kürzlich in Erinnerung rief. Jede gehaltene Position muss – wie in allen anderen Marktlagen auch – mit Klarheit und Tiefe in finanzieller und nicht-finanzieller Hinsicht geprüft werden.

Patrick Linden ist Partner und Geschäftsführer Deutschland bei Clartan Associés. Die 1986 gegründete unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Paris verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger.

www.clartan.com

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