Impact Investing geht als zweckgerichtetes Investieren über ESG-Standards hinaus

Gastbeitrag von Nick Parsons (Thomas Lloyd Group) zur Nachhaltigkeitsregulierung der EU für Investmentprodukte. Seiner Einschätzung nach wird Impact Investing im kommenden Jahr mehr Anerkennung finden:

Nick Parsons
Nick Parsons

Es wird für nachhaltig orientierte Anleger immer wichtiger, ihr Geld dort zu investieren, wo es den Unterschied macht. Angesichts der breiten Palette an Investmentprodukten hilft ihnen dabei das Regelwerk der EU, eine fundierte Entscheidung bei der Auswahl eines nachhaltigen Anlageprodukts zu treffen. Sowohl die grüne Taxonomie als auch die SFDR („Sustainable Finance Disclosure Regulation“) bringen mehr Klarheit in den Investitionsprozess und sorgen dafür, dass unlautere Behauptungen zur Nachhaltigkeit von Investments schneller entlarvt werden können.

Die neuen Standards und Vorschriften der EU sind zwar hilfreich, dennoch herrscht Verwirrung in Bezug auf ESG, da immer mehr Rating-Anbieter unterschiedliche Methoden und Datensätze verwenden und zu sehr unterschiedlichen Schlussfolgerungen gelangen. Wir hoffen sehr, dass es bald einen standardisierteren Ansatz als Grundlage dafür geben wird, dass ein Vergleich zwischen den ESG-Ratings verschiedener Anbieter belastbarer und aussagekräftiger wird.

Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen ESG und Impact Investing. Wir bezeichnen ESG gerne als Verhaltenskodex auf einer Reise, während der Impact die Ergebnisse am Zielort beschreibt. Leider scheint das Investieren nach ESG-Kriterien den Anlegern wenig mehr als die üblichen Wertpapiere zu bieten, die normalerweise in einem herkömmlichen globalen Aktienportfolio angeboten würden – mit Ausnahme vielleicht von Öl und Tabak. Investitionen dagegen, die einen positiven Einfluss auf Arbeitsplätze, Leben, Gemeinden und die Umwelt haben, verleihen dem Kapital von Anlegern eine Rolle, die sehr zielgerichtet ist. Wir glauben, dass dies im kommenden Jahr mehr Anerkennung finden wird.

Die wahren Vorteile sozial verantwortlicher Investitionen ergeben sich nicht durch den Kauf von Aktien auf dem Sekundärmarkt, sondern durch den Einsatz von frischem Kapital zum Aufbau nachhaltiger Sachwerte. Im Zuge der medialen Aufmerksamkeit, mit der die Welt auf die COP26-Klimakonferenz in Glasgow geblickt hat, werden Anleger zunehmend greifbare Ergebnisse verlangen und sich nicht mit Marketing-Versprechen zufriedengeben. Wenn die Menschheit wirklich das Ruder in Sachen Klimawandel herumreißen will, dann kann es nicht wie gewohnt weiter gehen.

Das Schlüsselthema für 2022 wird sein, einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung zu gewährleisten, der sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze in den Sektoren Energie, Infrastruktur, Verkehr, Kommunikation und Sozialwesen schafft, die eine entscheidende Rolle beim Aufbau stabiler Gemeinschaften und Gesellschaften spielen.

In einer Welt, in der immer mehr Barrieren und Grenzen errichtet werden, wird zugleich ein ganzheitlicher Blick auf unseren Planeten immer wichtiger. Wir in Westeuropa können die vielfältigen negativen Folgen des Klimawandels nicht einfach in andere Teile der Welt verlagern. Es kann keine Lösung sein, umweltschädliche Produktionsanlagen im eigenen Land zu schließen, nur um sie im Ausland neu zu errichten. Wir müssen den Klimawandel an der Wurzel packen und gemeinsam Handlungsoptionen finden, die über nationale Grenzen hinausgehen.

Wir hoffen sehr, dass 2022 ein Jahr der Direktinvestitionen sein wird. Ein Jahr der realen Wirtschaft, der realen Arbeitsplätze und des realen Wandels. ESG ist auf jeden Fall wichtig, aber wir glauben, dass zweckgerichtetes Investieren noch wichtiger ist.

Nick Parsons ist Head of Research & ESG bei der Thomas Lloyd Group. Die Investment- und Beratungsgesellschaft mit Hauptsitz in Zürich und weiteren Standorten in Nordamerika, Europa und Asien hat die sich auf den Erneuerbare-Energien-Sektor in Asien spezialisiert. Mit mehr als 250 Mitarbeitern verwaltet die Thomas Lloyd Group aktuell Vermögenswerte von über 3,7 Milliarden Euro.

www.thomas-lloyd.de

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