Preisdaten setzen Fed unter Druck

Marktkommentar von Dr. Johannes Mayr (Eyb & Wallwitz) zur gestiegenen US-Inflation. Seiner Einschätzung nach wird die US-Notenbank höhere Inflationsraten länger tolerieren als in der Vergangenheit:

Johannes Mayr
Dr. Johannes Mayr

Die US-Inflation hat im Oktober mit 6,2 Prozent über Vorjahr das höchste Niveau seit Ende 1990 erreicht. Auch im Oktober waren hohe Energie- und Nahrungsmittelpreise die Treiber der Inflation, zudem fiel der Anstieg der Kernrate erneut kräftig aus. Eine Normalisierung der Preisdynamik ist nicht vor dem zweiten Quartal 2022 zu erwarten. Der Druck auf die Fed wird also noch weiter steigen. Für Investoren bleiben Geschäftsmodelle interessant, die hohe Produktionskosten an ihre Kunden weitergeben können.

Mit 6,2 Prozent zum Vorjahr lag die Inflationsrate im Oktober so hoch wie letztmals Ende 1990. Der Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise hat für einen besonders kräftigen Schub gesorgt. Aber auch die Kerninflation hat überraschend stark und auf breiter Basis zugelegt und erreichte im Oktober 4,6 Prozent zum Vorjahr. Anders als in den Vormonaten sind die Preise im Transportbereich (Gebrauchtwagen, Mietwagen, Flugreisen) wieder deutlich gestiegen. Auch die Wohnkosten waren erneut ein Treiber der Teuerung. Vor allem aber haben die Preise auch in vielen Bereichen stärker zugelegt, die bisher wenig betroffen waren.

Eine große Überraschung sind die hohen Inflationsraten für Investoren zwar nicht mehr. Die Sorgen sind mit den heutigen Daten aber sicher nicht kleiner geworden. Wie schon in den Vormonaten spekuliert der Markt vor allem über die Einschätzung der Fed. Die US-Notenbank hat zuletzt ein steigendes Unbehagen mit der aktuellen Preisdynamik signalisiert und eine Reduktion der Quantitative-Easing-Käufe beschlossen. An der Zinsschraube will Fed-Chef Powell vorerst nicht drehen, die Fed hat aber zumindest begonnen, sich den Weg dorthin freizuräumen.

Investoren sollten dennoch nicht in Panik verfallen. Denn die Fed wird höhere Inflationsraten länger tolerieren als in der Vergangenheit, solange die Zweitrundeneffekte begrenzt ausfallen. Die Sorgen vor den Folgen einer zu raschen Zinswende sind innerhalb der Fed ebenso so hoch wie die Sorgen hinter die Kurve zu fallen. Darauf deutet auch der jüngste Stabilitätsbericht der Fed hin, der vor den Risiken von (zu) stark steigenden Zinsen auf den Finanz- und den Immobilienmarkt warnt. Gleichzeitig ist eine rasche Entspannung auf der Preisseite nicht in Sicht. Der Hochpunkt der Inflationsrate dürfte erst zum Jahreswechsel erreicht werden. Die Aussichten auf eine Normalisierung verschieben sich sogar zunehmend Richtung Mitte 2022. Am Aktienmarkt bleiben deshalb Geschäftsmodelle interessant, die steigenden Produktionskosten an ihre Kunden weitergeben können.

Dr. Johannes Mayr ist Chefvolkswirt bei der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH, einem unabhängigen Vermögensverwalter mit Sitz in München und Frankfurt am Main. Das 2004 gegründete Unternehmen hat sich einerseits im Bereich diskretionärer Vermögensverwaltungsmandate (Wertpapierdepots und Spezialfonds) auf Family Offices und institutionelle Anleger und andererseits über hauseigene Publikumsfonds auf das institutionelle beziehungsweise semi-institutionelle Kundensegment spezialisiert.

www.eybwallwitz.de

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