Trumps Rückkehr trifft auf robuste Konjunktur

Die politische Landschaft der USA erlebt einen bedeutenden Wendepunkt: Donald Trump ist ins Weiße Haus zurückgekehrt. Die Finanzmärkte reagierten nach seinem Wahlsieg vom 5. November 2024 euphorisch auf seine angekündigte wirtschaftsfreundliche Agenda.
Der Dow Jones verzeichnete mit einem Anstieg von 3,6 Prozent (1.500 Punkte) den stärksten Wahltags-Zuwachs seit 1896. Auch NASDAQ (plus drei Prozent) und S&P 500 (plus 2,5 Prozent) legten deutlich zu.
Trumps Wirtschaftsprogramm setzt auf drei Kernpunkte: Steuersenkungen, Deregulierung – besonders in den Bereichen Technologie, Finanzen und Kryptowährungen – sowie eine protektionistische Handelspolitik. Während die Märkte die ersten beiden Aspekte begrüßen, warnen Ökonomen vor den Folgen möglicher Importzölle. Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht darin insbesondere Risiken für den globalen Handel. Die Federal Reserve agiert derweil unabhängig vom politischen Geschehen. Unmittelbar nach der Wahl senkte sie den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 bis 4,75 Prozent, im Dezember um weitere 25 Basispunkte auf nun 4,25 bis 4,5 Prozent.
Die BVT ist seit fast 50 Jahren als Investor auf dem US-Immobilienmarkt aktiv. In dieser Zeit haben wir schon viele Präsidenten kommen und gehen sehen, ohne dass dadurch unser US-Geschäft massiv negativ beeinträchtigt worden wäre. In vielen Fällen gab es durch einen Regierungswechsel sogar positive Impulse.
In unserem Fokus steht seit Anfang der 1980er Jahre der US-Wohnimmobilienmarkt und hier im Speziellen das Segment US-Mietwohnimmobilien. Diese werden vor dem demographischen und auch dem neuen gesellschaftlichen Hintergrund eines „Mitwohn-Trends“ in den USA heute mehr denn je gebraucht. Für uns ist deshalb in erster Linie die langfristige Entwicklung des Mietmarktes von Bedeutung.
Unter dem neuen alten Präsidenten Donald Trump erwarten wir ein erneutes „America first“. Zudem hat sich vieles von dem, was Trump in seiner ersten Präsidentschaft sagte, als nicht grundlegend falsch herausgestellt. Die Geister scheiden sich eher an der Art und Weise, wie formuliert und gehandelt wurde. In unserer Rolle als rationaler US-Investor werten wir dies jedoch nicht, unser Interesse gilt in erster Linie der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA.
Wir gehen fest davon aus, dass Donald Trump alles daransetzen wird, dass die US-Wirtschaft sich weiterhin so positiv entwickelt wie im letzten Jahr. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte in seiner Oktober-Prognose eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts in den USA um real 2,8 Prozent für das Gesamtjahr 2024. Für 2025 rechnet der IWF mit einem Plus von 2,2 Prozent. Andere Institute sind etwas vorsichtiger, sagen aber einstimmig eine sehr weiche Landung voraus. Damit zeigt sich die US-Wirtschaft im Vergleich zu Deutschland sehr robust – auch angesichts noch immer relativ hoher Zinsen. Hinsichtlich der von Trump angestrebten weiteren Zinssenkungen, die wir begrüßen, hoffen wir auf ein eng mit der Fed abgestimmtes Vorgehen.
Auch die in seinem Wahlprogramm propagierten Steuersenkungen werten wir generell positiv. Schon während seiner letzten Amtszeit hatte seine Politik der Deregulierung und Steuersenkungen zu einer Belebung der Wirtschaft und damit auch des Immobilienmarktes beigetragen. Insbesondere war Trumps letzte Präsidentschaft von einem anhaltenden Boom am US-Wohnimmobilienmarkt geprägt. Damit sehen wir gute Investitionsvoraussetzungen auch für die kommenden Jahre.
Der Beitrag ist zuerst im Schwerpunkt US-Immobilien in EXXECNEWS Ausgabe 03-2025 erschienen.
Martin Stoß verantwortet als Geschäftsführer für US-Immobilien der BVT Holding die Segmente Portfoliomanagement, Fondkonzeption und Investmentstrategie. Die BVT-Unternehmensgruppe mit Sitz in München und Atlanta hat im Rahmen der auf die Entwicklung und Veräußerung von US-Mietwohnanlagen fokussierten BVT-Residential-USA-Serie seit 2004 bislang 19 Beteiligungsgesellschaften aufgelegt, die zusammen 33 Class-A-Apartmentanlagen mit insgesamt über 10.000 Wohnungen entwickelt haben beziehungswqeise derzeit entwickeln.

US-Wohnmieten zählen zu den erschwinglichsten weltweit
