Übertriebener Optimismus an den Aktienmärkten

Die US-Konjunkturpolitik und Inflationserwartungen führen zu übertriebenem Optimismus der Investoren, meint Manfred Schlumberger, Leiter Portfoliomanagement beim Vermögensverwalter Starcapital. Eine Reihe von Indikatoren spricht nach seiner Einschätzung auf Sicht der nächsten Wochen für einen Rückschlag an den globalen Aktienmärkten:

Manfred Schlumberger
Dr. Manfred Schlumberger

Das anstehende Infrastrukturpaket von US-Präsident Biden birgt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken für den Aktienmarkt, da bereits die beschlossenen Konjunkturstimulierungen der US-Regierung zusätzlich zu den Basiseffekten infolge der heftigen Rohstoffpreissteigerungen die Inflation in Amerika auf weit über drei Prozent erhöhen werden. Aus der Kapitalmarktforschung wissen wir, dass steigende Inflationsraten den Aktienmarkt dann gefährden, wenn sie nachhaltig auf Niveaus von über drei Prozent steigen.

Unverändert positiv ist auf der monetären Seite die enorme Unterstützung seitens der Notenbanken – sowohl bei der Geldmenge als auch auf der Zinsseite. Beides treibt erfahrungsgemäß die Aktienmärkte mittelfristig an. Da die Fed zur Stützung der Wirtschaft nach einer Phase mit niedrigen Preissteigerungsraten temporär Inflationsraten über dem Zielwert von zwei Prozent zulassen will, sind Zinserhöhungen vorerst quasi ausgeschlossen.

Vorsichtig stimmt uns mittlerweile die Positionierung der Investoren. Die Cash-Bestände der Investoren sind in den letzten Monaten auf vier Prozent beziehungsweise teilweise unter vier Prozent gefallen, den niedrigsten Stand seit März 2013 (BoA Survey) und es ist weiterhin viel Geld in riskante Anlagen geflossen. Auch auf der psychologischen Ebene verschlechtert sich das Bild. Der Optimismus der Investoren in Form des Bullenlageranteils hat deutlich zugenommen und signalisiert hohes Rückschlagpotential. Zudem spricht ein eher niedriges Put/Call-Ratio und der Volatilitätsindex VIX für eine sehr optimistische Positionierung der Spekulanten.

Ansteigende Inflationserwartungen, Steuererhöhungen in den USA, die sehr optimistische Positionierung vieler Marktteilnehmer und der hohe Grad an Optimismus sprechen tatsächlich auf Sicht der nächsten Wochen für einen Rückschlag an den globalen Aktienmärkten. Wir haben daher die Aktienquoten in unserem Fonds temporär gesenkt.

Unabhängig von einer temporären Anpassung der Investitionsquoten gehen wir davon aus, dass Value-Titel weiterhin überproportional von der konjunkturellen Erholung und der Versteilerung der Zinskurven in Europa und den USA profitieren werden. Die geplanten Maßnahmen der Biden-Administration werden den Trend der Outperformance zyklischer Substanzwerte gegenüber hochbewerteten Wachstumstiteln noch verstärken.

Dr. Manfred Schlumberger ist Vorstand und Leiter Portfoliomanagement der Starcapital AG. Das 1996 gegründete Unternehmen ist in den Bereichen Fondsmanagement und Kapitalmarktforschung tätig. Es ist seit 2016 Teil der börsennotierten Schweizer Finanzgruppe Bellevue Group.

www.starcapital.de

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