US-Notenbank: Startklar für die Zinserhöhung

Kommentar von Christian Scherrmann (DWS) im Anschluss an die Fed-Sitzung am 25. und 26. Januar 2022. Seiner Einschätzung nach ist die Fed entschlossen, den Kampf gegen die Inflation aufzunehmen – Aufwärtsrisiken bei den Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen.

Christian Scherrmann
Christian Scherrmann

Wie von uns erwartet stellt die US-Notenbank eine Zinserhöhung im März in Aussicht und warnt gleichzeitig, dass eine Verkürzung ihrer Bilanz bald folgen könnte. In der obligatorischen Presseerklärung wird das Ende der Anleiheankäufe für Anfang März bestätigt und auch die Einschätzung der Arbeitsmarktsituation ist noch falkenhafter als im Dezember. Salopp gesagt bedeutet dies, dass die US-Notenbanker nun höchstwahrscheinlich die Vollbeschäftigung bereits als erreicht ansehen. Darüber hinaus veröffentlichte die US-Notenbank, wie schon im Jahre 2014, ein Statement über die „Prinzipien für die Reduzierung der Größe der Notenbankbilanz“. Wie damals enthält diese Erklärung keine endgültigen Informationen. Jedoch ist die US-Notenbank – anders als damals – wahrscheinlich nicht dazu bereit, fast zwei Jahre zu warten, um mit dem Abbau ihrer Anleihebestände zu beginnen. Die Zeiten haben sich geändert und die Bedingungen sind andere: Das Wachstum ist nach wie vor lebhaft, aber die Inflation ist extrem hoch. Was früher eine Frage von Jahren war, ist heute höchstwahrscheinlich nur noch eine Frage von wenigen Monaten.

In der Pressekonferenz nannte der Fed-Vorsitzende Powell die Auswirkungen der Omikron-Variante als wohl einzigen Grund, der jetzt noch einen Zinsschritt im März verhindern könnte. Während diese das Wachstum im ersten Quartal „sicherlich“ dämpfen wird, scheinen die US-Notenbanker jedoch recht optimistisch darüber, wie lange diese Episode andauern könnte. Dies impliziert, dass die Wirtschaftstätigkeit bald wieder zu einem „starken Wachstum“ zurückkehren wird. Abgesehen von diesen Unwägbarkeiten hat sich der Fed-Vorsitzende Powell recht klar geäußert, indem er erklärte, dass beide Notenbankziele eine weniger akkommodierende Geldpolitik erfordern. Trotz dieser klaren Äußerungen wies Powell erneut auf die Datenabhängigkeit hin und deutete an, dass dieser Zinserhöhungszyklus nicht auf Autopilot laufen wird. Aber auch hier wieder eine eher falkenhafte Haltung: die US-Notenbank habe „ziemlich viel Spielraum“, um die Zinsen zu erhöhen, ohne die Arbeitsmärkte negativ zu beeinflussen. Insgesamt muss die Geldpolitik „wendig“ sein und könnte sicherlich auch schneller agieren (unter Bezugnahme auf die Bilanzverkürzung).

Die US-Notenbank scheint entschlossen den Kampf gegen die Inflation aufzunehmen - oder genauer gesagt gegen die leicht nach oben driftende Inflationserwartung. Wenn sich die Wirtschaftsprognosen sowie die Annahmen bezüglich der Omikron-Variante wie erwartet entwickeln, werden Letztere mit Sicherheit die Leitschnur für die US-Notenbank sein – Aufwärtsrisiken bei den Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen.

Christian Scherrmann ist US-Volkswirt und Senior Research Analyst bei der DWS Group in Frankfurt am Main. Der börsennotierte Vermögensverwalter im Mehrheitsbesitz der Deutschen Bank beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 820 Milliarden Euro.

www.dws.com

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