Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter: Schnittstellen und Datenformate

Gastbeitrag von Harald Elsperger, xpecto AG

Harald Elsperger
Harald Elsperger

Auch die Sachwertbranche kann sich den digitalen Anforderungen nicht entziehen und wir als Hersteller von Verwaltungslösungen beobachten die Erfordernisse unserer Kunden genau. Bisher spielte die Zusammenarbeit mit externen Partnern eine untergeordnete Rolle. Es ging meist um die Erfassung von Neuverträgen durch den Vertrieb oder um die Einsichtnahme in das Anlegerregister für Verwahrstellen. Einige wenige Anwendungsfälle also, die sich eher als erweiterte Nutzung der bestehenden Systeme dargestellt haben und nicht als vollständiger Austausch mit Fremden.

Seit 2017 hat sich dieses Bild nun verändert: Die Emittenten werden selbstbewusster, nutzen auch die Erfahrungen aus Crowdinvest-Plattformen und experimentieren mit den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung. Da wird ein Investmentvehikel speziell für eine Plattform erstellt und gleichzeitig ein AIF auf der eigenen Onlinezeichnung vertrieben.

IT-Systeme müssen diese neuen Anforderungen unterstützen. Das Thema der Stunde sind daher offene Schnittstellen und Datenformate. Nur mit offenen Standards heben wir das Potential bei den Anbietern auch auf ein digitales Niveau. Bisher bedeutete jede neue Partnerschaft zuerst meist mehr manuelle Arbeit in der Verwaltung. Dieses Problem wollen wir vermeiden und rücken den Blick auf die Daten und die digitalen Abläufe. Bei der Vielzahl an Onlinezeichnungsplattformen, die von uns in den letzten Monaten erstellt wurden, stellt sich häufig auch genau diese Frage: Wie kommen Daten möglichst effizient und sicher von A nach B?

Als xpecto sehen wir uns in einer führenden Rolle am Markt und wollen die nötigen Impulse geben. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist hier für uns die gelebte Offenheit. Offene Datenformate und Schnittstellen sind die Grundpfeiler unserer digitalen Welt. Im Finanzbereich haben wir davon bisher wenig gespürt: Neue Ideen sind dadurch sehr gebremst. Innovationen kommen nicht aus den Finanzunternehmen selbst. Findige Marketingleute und Gründer haben das Thema für sich entdeckt und erst langsam ziehen die Emittenten selbst nach.

Technik

Welche Schnittstellen sollten wir nutzen und welche Daten sollten wir austauschen? Aus heutiger Sicht sehe ich hier zwei Megatrends: Zum ersten sind Schnittstellen so einfach wie Webseiten zu bedienen und ermöglichen es einem aktiven System, Daten an ein anderes System zu übergeben oder zu holen. Diese REST-Schnittstellen (Representational State Transfer) bilden den aktuellen technischen Standard und führen zu einer einfachen Nutzbarkeit.

Blockchain

Als zweite Schnittstellentechnologie ist die gehypte Blockchain zu nennen. Die Ideen sind dabei zum Teil gar nicht neu, auch früher gab es revisionssichere Datenbanken, aber das Paket aus Revisionssicherheit, Verteiltheit und Einfachheit ist bahnbrechend. Wir werden diese Technik gerade als Schnittstellentechnologie in breiter Anwendung sehen. Die Zusammenarbeit einer Onlinezeichnung mit einer Zahlstelle oder die Zusammenarbeit eines Emittenten mit einer Verwahrstelle, sind aus unserer Sicht Paradeanwendungen für diese Technik. Dabei müssen die Partner nicht wie bisher dasselbe System nutzen. Es reicht, wenn beide Systeme dieselbe Blockchain nutzen.

Datenformate

Einheitliche Datenformate sind ein langweiliges, aber sehr wichtiges Thema. In den letzten Jahrzehnten haben wir die Standardformate den großen Konzernen zu verdanken. Ein Word-DOC oder ein PDF-Dokument sind fast schon so sprichwörtlich wie googeln. Im Finanzbereich haben wir durch die SEPA-Einführung einige neue Datenformate erhalten, die sich auch sehr gut bewährt haben. Was aber für den Zahlungsverkehr gilt, muss nun in Zukunft auch für Zeichnungen und den Übertrag von Wertpapieren gelten. Dafür benötigen wir neue Formate die von möglichst vielen Partnern unterstützt werden. Zur Initialzündung haben wir für den Austausch von Zeichnungen ein neues Standardformat entwickelt und veröffentlich. Dieses „Investments“-Format soll die Grundlage für die Durchgängigkeit von Zeichnungen bilden. Wir möchten alle Softwarehersteller, Plattformbetreiber und Emittenten einladen am offenen Standard mit zu entwickeln und hiermit für mehr Innovationen zu sorgen.

Fazit

Die Standardisierung wird die Innovationen beschleunigen und für mehr Möglichkeiten der Zusammenarbeit sorgen. Wenn IT-Systeme diese neuen Techniken unterstützen, dann sprechen neue Partner, Plattformen oder Dienstleister dieselbe Sprache. Wir als xpecto wollen durch die Schaffung und die Integration von Standardschnittstellen und Datenformaten unseren Beitrag zur weiteren Entwicklung des Marktes leisten. Unsere Fortschritte werden wir auch beim 19. Anwendertreffen am 21. und 22. Juni in der Hauptstadt genauer präsentieren.

EXXECNEWS-Autor Harald Elsperger ist Vorstand der xpecto AG (Landshut),die seit über 15 Jahren Verwaltungsprogramme für die Finanzbranche entwickelt. In den letzten Jahren wurde durch die Übernahme der talonec (heute: xpecto talonec), einem Anbieter von Softwarelösungen für Emittenten, ein sehr großer und namhafter Kundenkreis hinzugewonnen. Aktuell werden viele Plattformen für die Onlinezeichnung von AIF, Anleihen, Darlehensformen und dem Zweitmarkt nachgefragt und erstellt.

Der Gastbeitrag ist zuerst erschienen in EXXECNEWS Ausgabe 11/2018.

www.xpectotalonec.com

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