Warum Privatkapital für Wachstum ein Treiber ist

Privates Kapital bildet die entscheidende Grundlage für technologische Unabhängigkeit und Innovationen. Besonders Buyout-Strategien eröffnen spannende Möglichkeiten, vielversprechende Unternehmen zu unterstützen und gleichzeitig Renditen für Investoren zu generieren. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, und warum ist Privatkapital für die Entwicklung zukunftsweisender Technologien so bedeutend?
Haupttreiber innovativer Unternehmen
Privatkapital umfasst Gelder, die von privaten Investoren, institutionellen Anlegern oder spezialisierten Fonds in Unternehmen investiert werden. Im Gegensatz zu öffentlichen Finanzierungen oder staatlichen Förderprogrammen ist Privatkapital oft flexibler und kann gezielt in innovative Branchen fließen. Besonders in Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Erneuerbare Energien, Biotechnologie oder Quantencomputing ist diese Finanzierungsquelle essenziell, um die hohen Entwicklungs- und Markteintrittskosten zu decken. Über Aktienmärkte können die meisten Unternehmen nicht erschlossen werden, da sie noch nicht in einer börsenfähigen Größe oder Struktur sind.
Vorteile von Buyout-Strategien
Klassischerweise assoziiert man mit Innovationskapital eher den Bereich des Venture Capitals. Dort werden noch sehr junge und unerprobte Geschäftsmodelle mit Kapital versorgt. Aus Anlegersicht bietet der Bereich der Buyout-Strategien ein konservativeres Risikoprofil, bietet aber trotzdem Zugang zu einer Reihe von Zukunftstechnologien. Buyout bedeutet, dass Investoren Anteile an einem Unternehmen erwerben, meist mit dem Ziel, dieses zu optimieren und später mit Gewinn zu veräußern. Diese Strategie ist besonders attraktiv, wenn es darum geht, Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial zu übernehmen und sie auf die nächste Stufe zu heben. Das Risiko eines Totalausfalls wiederum ist gegenüber Venture Capital deutlich reduziert, da das Geschäftsmodell etabliert und meist profitabel ist.
Im Kontext von Zukunftstechnologien bieten Buyouts die Möglichkeit, innovative Firmen, die oft noch in der Entwicklungsphase stecken, zu stabilisieren und auf den Markt vorzubereiten. Durch gezielte Investitionen und operative Verbesserungen können diese Unternehmen ihre Technologien schneller skalieren und ihre Marktposition stärken.
Ein Beispiel liefert Brightflag, ein internationaler Anbieter einer KI-gestützten Legal-Tech-Plattform, die für Unternehmensrechtsabteilungen entwickelt wurde. Der auf Wachstumsbeteiligungen spezialisierte Investor One Peak erwarb im Dezember 2020 eine bedeutende Minderheitsbeteiligung an Brightflag. Im Laufe der Zusammenarbeit hat sich Brightflag stark weiterentwickelt: Die Umsätze stiegen um mehr als das Fünffache, das Unternehmen expandierte international und festigte seine Position als führende KI-gestützte Plattform für Rechtsabteilungen weltweit. Die Partnerschaft war geprägt von einer engen Zusammenarbeit, wobei One Peak nicht nur Kapital, sondern auch operative Expertise und ein großes Netzwerk zur Verfügung stellte. Für One Peak und die anderen Investoren bedeutete der Exit nach fünf Jahren eine sechsfache Rendite auf ihre Investition.
Buyout ist für Zukunftstechnologien relevant
Zukunftstechnologien benötigen oft lange Entwicklungszeiten und hohe Investitionen. Viele Start-ups und junge Unternehmen sind auf externe Finanzierungen angewiesen, um ihre Innovationen zur Marktreife zu bringen. Hier kommen Buyout-Fonds ins Spiel: Sie übernehmen oft kleinere oder mittelgroße Unternehmen, die bereits über eine funktionierende Technologie verfügen, aber noch Unterstützung bei der Expansion benötigen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Buyout-Investoren oft über das nötige Know-how verfügen, um technologische Unternehmen effizient zu restrukturieren und auf nachhaltiges Wachstum auszurichten. Sie bringen nicht nur Kapital, sondern auch Managementkompetenz, Netzwerke und strategische Expertise mit.
Das Risiko ist dabei, dass Bewertungen von stark wachsenden Unternehmen in einem schnell wandelnden Markt schwierig sein können.
Fazit
Privatkapital, insbesondere im Rahmen von Buyout-Strategien, spielt eine zentrale Rolle bei der Finanzierung von Zukunftstechnologien. Es ermöglicht die Übernahme und Weiterentwicklung innovativer Unternehmen, die maßgeblich zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen können. Während die Chancen groß sind, erfordert diese Strategie auch ein hohes Maß an Fachwissen, Risikobereitschaft und strategischer Planung.
Julien Zornig ist Geschäftsführer und Managing Director der Astorius Consult GmbH, Hamburg. Astorius ist ein führender Anbieter von Private Equity Investitionen für Privatpersonen, Family Offices, Stiftungen und institutionelle Anleger und spezialisiert auf diversifizierten Zugang zum Mittelstand in Europa und den USA.
Der Beitrag ist zuerst im Schwerpunkt „Private Equity“ zu EXXECNEWS Ausgabe 13 erschienen.

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