Assetklasse Agrar- und Forstwirtschaft: Rendite mit Impact

Investments in die Agrar- und Forstwirtschaft erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei langfristig denkenden und wirkungsorientierten Investoren. Neben den Möglichkeiten tiefgehende Wirkung zu erzielen, stellen die Investitionen mit ihrer Bedeutung für Nahrungsmittelproduktion und Energieerzeugung auch besondere Herausforderungen dar. Viele Investoren gehen daher besonders kritisch an Investments in diesem Bereich heran und fordern vor allem systematische Vorgehensweise und Messung der Effekte. Im Interview mit Karl E. Kirchmayer und Christian K. Winkler, beide Managing Partner der asc impact GmbH, hat sich Hans-Jürgen Dannheisig, Co-Herausgeber unserer Kapitalanlage-Zeitung EXXECNEWS INSTITUTIONAL, mit den besonderen Ansprüchen dieser Assetklassen an Initiatoren und Investoren beschäftigt.

Logo asc impact
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ENI: Was sind die besonderen Herausforderungen und Treiber eines Asset Managers in der Land- und Forstwirtschaft im Hinblick auf die Entwicklung einer systematischen Nachhaltigkeit?

Kirchmayer: Um ein Investmentvehikel zu entwickeln, das nachhaltig ist aber gleichzeitig auch exzellente Renditen erwarten lässt, war es notwendig, sehr ehrlich, selbstkritisch und innovativ an den Entwurf des Projekts zu gehen. Unser übergeordneter Anspruch war dabei, mit unseren Investments den Wandel zur Nachhaltigkeit nicht nur mitzugestalten, sondern den damit verbundenen Denkumbruch mitdefinieren zu wollen. Das ist einer unserer größten Treiber: zu wissen, dass wir in dieser so wichtigen Zeit die Zukunft positiv beeinflussen werden.

ENI: Wie haben Sie die „Reise“ zu einem systematischen Prozess in Ihrem Unternehmen begonnen und wo stehen Sie heute?

Kirchmayer: Meine Familie hat eine lange Tradition in der Land- und Forstwirtschaft. Dadurch können wir heute von einer über die Generationen weitergegebene Expertise profitieren, welche es uns ermöglicht Land- und Forstwirtschaft nachhaltig zu betreiben. Aus diesem Setup ist die Idee entstanden, dieses Wissen in unseren Projekten sinnvoll anzuwenden und auszuweiten.

Winkler: Für unseren Fonds haben wir einen umfassenden Prozess entwickelt. Auf Projektebene haben wir 180 ESG-Kriterien entwickelt, die alle Bereiche abdecken: Ecological, Social und Governance. Diese Kriterien ermöglichen es, den Verlauf jedes Projekts individuell nachzuvollziehen. Auf Fonds-Level haben wir ein unabhängiges Reporting und Auditing System implementiert, das gewährleistet, dass die zuvor definierten Ziele regelmäßig kontrolliert werden und so die Projektperformance überprüft werden kann. Die Einführung eines ESG Boards ermöglicht es uns, einen hohen Standard für die Projekte einzuhalten und durch weitere Expertise zu ergänzen. Auf dem Advisory-Level haben wir die Kompensation des Managements direkt an das Erreichen der Ziele gekoppelt.

Diese Kriterien leiten auch die Art wie Investition evaluieren und so für uns passende Projekte finden und realisieren. Auf diese Weise können wir unseren Investoren heute attraktive, zukunftsorientierte und nachhaltige Investitionsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft als alternative Anlagen anbieten.

Wirkungsmessung anhand von 180 ESG-Kriterien
Wirkungsmessung anhand von 180 ESG-Kriterien (© asc impact, 2021)

ENI: Was sind die größten Herausforderungen bei der Umsetzung?

Winkler: Die größte Herausforderung war es, ein Produkt zu entwickeln, welches messbaren Impact generiert. Das ist vor allem schwierig, da es nicht einfach ist, die Projektperformanz im Bereich Impact zu quantifizieren und somit messbar und nachvollziehbar zu machen. Es gibt Faktoren, die gut messbar sind wie die CO2-Absorption aber auch soziale Faktoren, bei denen es schwerer ist, einen Impact nachzuweisen. Aus diesem Grund ist es Teil unserer Zielsetzung, mithilfe der von uns klar definierten 180 ESG-Ziele sicher zu stellen, dass alle unsere Projekte eine unabhängig messbare, echte und signifikante Wirkung in den verschiedenen Bereichen haben.

ENI: Welche Rolle spielt Impact Investing in diesem Zusammenhang?

Kirchmayer: Bei uns ist es Teil des Handelns, dass alle unsere Projekte einen positiven Beitrag leisten. Der gesamte Fonds Setup und die Auswahl der einzelnen Projekte verfolgen das Ziel, diesen Beitrag durch die von uns definierten 180 ESG-Ziele gut messbar zu gestalten. Durch unabhängige Prüfungsgesellschaften ist es möglich, die definierten Ziele einzuhalten und dazu die Projekte richtig zu steuern. Zudem ist es mit unserem Modell möglich, einen starken Impact durch die Investments zu generieren, sowie gleichzeitig attraktive Returns für die Investoren zu realisieren.

ENI: Was sind Ihre aktuellen Projekte dazu?

Kirchmayer: Wir haben eine Vielzahl von Projekten in den beiden Bereichen Land- und Forstwirtschaft. Ein gutes Beispiel ist ein Aufforstungsprojekt in Angola. Wie in den ESG-Zielen festgelegt, ist es hier möglich, neben der Entwicklung von sozialen Strukturen auch die wirtschaftlichen Strukturen zu stärken. Zudem können pro Jahr über 150.000 Tonnen CO2 gebunden werden, bei einem weiteren Projekt sind es etwa 250.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Ein anderes Beispiel ist ein Landwirtschaftsprojekt in Russland. Durch die Auswahl des Standortes unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie die Beschaffenheit des Bodens, Möglichkeiten einer nachhaltigen Bewässerung und logistischen Aspekten, ist es uns möglich neue Arbeitsplätze zu schaffen, die lokale Bildung zu verbessern und über 30.000 Tonnen CO2 im Jahr zu binden.

ENI: Welche Pläne haben Sie für die Folgejahre, um ein nachhaltiges Angebot für Investoren weiterzuentwickeln?

Winkler: Mit Blick auf die aktuelle Lage in der Welt ist es unser Ziel mit asc impact möglichst viele Projekte zu realisieren, die der Nachhaltigkeit und der Umwelt dienen. Es ist uns wichtig, weiterhin aus unseren Projekten zu lernen und neue Erkenntnisse zu implementieren. Auf diese Weise können wir flexibel und schnell auf wechselnde Situationen reagieren und so den Impact und auch die Returns unserer Investoren erhöhen. Zudem ist es uns wichtig, unsere Präsenz international auszuweiten, hier arbeiten wir bereits an neuen Märkten wie Nord- und Südamerika.

Karl E. Kirchmayer und Christian K. Winkler sind beide Managing Partner bei der asc impact GmbH. Das inhabergeführte Unternehmen mit Sitz in St. Gallen (Schweiz) betreut vorwiegend nachhaltige Investments in der Land- und Forstwirtschaft für institutionelle Investoren, Family Offices und Stiftungen sowie Privatanleger.

https://asc-impact.com

Das Interview ist zuerst erschienen in EXXECNEWS INSTITUTIONAL Ausgabe 10/2021.

www.exxecnews.de

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