Borski Fund schließt Finanzierungszyklus mit Zusagen von M&G Investments ab
Borski Fund, ein in Amsterdam ansässiger Gender-Lens-Fonds, hat fünf Jahre nach seiner Gründung sein Finanzierungsziel mit knapp 50 Millionen Euro erreicht. Dabei steuerte M&G Investments über 9 Millionen Euro bei.
Gender-Lens-Investing wird vom Global Impact Investing Network (GIIN) als „eine Strategie oder ein Ansatz für Investitionen beschrieben wird, der geschlechtsspezifische Faktoren im gesamten Investitionsprozess berücksichtigt, um die Geschlechtergleichstellung voranzutreiben und fundiertere Investitionsentscheidungen zu treffen.“ Der im Oktober 2019 gegründete Fonds hat bisher 17 Investitionen getätigt, unter anderem in das deutsche Green-Chemistry-Start-up DUDE CHEM, das nachhaltigere chemische Prozesse für die Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe entwickelt. Das Managementteam, das überwiegend aus Frauen besteht, investiert in von Frauen geführte Technologie-Start-ups oder in Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen mit positivem Einfluss auf Frauen anbieten.
Simone Brummelhuis, Managing Partner und Fondsleiterin des Borski Fund, äußerte sich erfreut über die Beteiligung von M&G Investments, zeigte sich jedoch überrascht über das mangelnde Interesse großer niederländischer Investoren, insbesondere institutioneller Anleger: „Es ist erstaunlich, dass unser erster großer institutioneller Investor seit zwei Jahren ein britisches Unternehmen ist, obwohl es in den Niederlanden zahlreiche Pensionsfonds und institutionelle Anleger gibt“, sagte Brummelhuis. „Wir freuen uns sehr, M&G Investments an Bord zu haben, da sie sowohl im Bereich Klimatechnologie als auch bei DEI-Investitionen (Diversity, Equity & Inclusion) eine führende Rolle übernehmen wollen. Zudem sind sie bereit, in Folgefinanzierungen zu investieren, was für uns und unsere Beteiligungen bei deren Wachstum entscheidend ist. Dank ihrer Unterstützung konnten wir unsere Investitionsperiode um ein weiteres Jahr verlängern.“
Von Frauen geführte Fonds weiterhin unterrepräsentiert
Eine Studie von European Women in VC, einer Gemeinschaft von über 1.000 weiblichen Venture-Capital-Investorinnen, ergab, dass im Jahr 2023 nur 16 Prozent der General Partners (GPs) in Europa Frauen waren. Diese weiblichen GPs sammelten lediglich neun Prozent des gesamten verwalteten Vermögens (AUM), während männliche GPs 91 Prozent des Kapitals erhielten – trotz der Tatsache, dass Fonds mit einem höheren Frauenanteil nachweislich höhere Renditen erwirtschaften. Teams mit mehrheitlich weiblichen Führungskräften übertrafen Männerteams um 9,3 Prozentpunkte. (DFPA/abg)
Der Borski Fund wurde aus der Überzeugung heraus gegründet, dass die Investitionslücke in Bezug auf Diversität real ist und weit größer, als oft angenommen wird. Das Team um Partnerin Simone Brummelhuis ist der Meinung, dass der verbesserte Zugang zu Finanzierungen für Unternehmerinnen, die zu einer besseren Welt beitragen möchten, ein zentraler Hebel zur Schließung der Investitionslücke in Bezug auf Diversität ist.