Foris: Erweiterung der Finanzierungsbandbreite durch ersten Fonds
Die Foris AG legt gemeinsam mit der Liechtensteinischen Caiac Fund Management und der in Wien ansässigen Centris Capital einen Prozessfinanzierungsfonds auf. Am 11. September 2024 hat die zuständige Finanzmarktaufsicht in Liechtenstein die Fondsdokumentation offiziell genehmigt. Mit der Fonds-Auflage erweitert das Bonner Unternehmen, das vor 25 Jahren die Prozessfinanzierung in Deutschland einführte, die mögliche Finanzierungsbandbreite.
„Bisher haben wir überwiegend Prozesse im MidCap-Segment finanziert, mit Streitwerten zwischen 100.000 Euro und 50 Millionen Euro. Zukünftig können wir deutlich mehr Verfahren mit höheren Streitwerten finanzieren. Selbst Prozesse jenseits von 100 Millionen Euro werden möglich sein. Damit dürften wir eine erheblich größere Bandbreite als die meisten unserer Wettbewerber haben“, sagt Foris-Vorstand Frederick Iwans.
„Neben einer eigenen Beteiligung am Fonds nimmt Foris eine Beraterrolle ein und stellt dem Fonds ihre langjährige Erfahrung in der Prozessfinanzierung zur Verfügung. Dies beinhaltet Unterstützung sowohl bei der Identifizierung attraktiver Fälle als auch während der Finanzierungsphase“, kommentiert Michael Nagy, Vorstand der Centris Capital.
Das Foris-Geschäftsmodell beruhte bislang ausschließlich auf der Finanzierung der Prozesse aus eigenen Mitteln. „Da Verfahren regelmäßig eine langfristige Vorfinanzierung notwendig machen und Erlöse erst mit Verfahrensbeendigung realisiert werden können, mussten Fälle mit sehr großen Streitwerten deshalb oft abgelehnt werden“, erklärt Iwans. Mit der Auflage des Fonds soll dies nun der Vergangenheit angehören. „Für uns als Finanzierer ist das vergleichbar mit einem Produktionsbetrieb, der seine Fertigungskapazität schlagartig ausweitet, um mehr Großaufträge annehmen zu können“, so der Foris-Vorstand. Damit werde man nicht nur für die Kunden interessanter und verbessere die Marktpositionierung, sondern erhöhe auch das Wachstumspotenzial.
Für Foris-Kunden, deren Fälle in Finanzierung genommen werden, und die sie vertretenden Anwälte ändere sich im Hinblick auf die Abläufe nichts. (DFPA/mb1)
Die Foris AG ist tätig im Bereich der Prozessfinanzierung. Seit 1998, als sie die damals neuartige Dienstleistung in Deutschland einführte, übernimmt Foris die Kosten für Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren gegen eine erfolgsabhängige Erlösbeteiligung. Insgesamt hat Foris in den vergangenen Jahren Prozesse mit einem Gesamtstreitwert von rund 1,3 Milliarden Euro finanziert.