Analyse: Sinkende Spitzenrenditen am europäischen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt
Laut dem jüngsten europäischen Logistik-Ausblick des Immobiliendienstleisters Savills erreichte das Gesamtinvestitionsvolumen im Jahr 2024 37,9 Milliarden Euro. Dies stellt einen Anstieg von 14 Prozent gegenüber 2023 dar und ist hinter 2019 das fünftstärkste Jahr in der Geschichte. Da für 2025 weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet werden, dürfte dies die Wirtschaft ankurbeln und die Spitzenrenditen in Europa weiter unter Druck setzen.
Das europäischen Industrie- und Logistiktransaktionsvolumen erreichte im letzten Quartal 2024 mit zwölf Milliarden Euro seinen Jahreshöchststand, was einem Anstieg von 38 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 18 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 entspricht. Die Investitionen scheinen sich also stabilisiert zu haben. Zudem war das vierte Quartal 2024 das stärkste Quartal seit dem dritten Quartal 2022.
Über das gesamte Jahr gesehen waren Rumänien (plus 420 Prozent), Belgien (plus 177 Prozent) und die Tschechische Republik (plus 125 Prozent) die Spitzenreiter. Am schwächsten schnitten dagegen Griechenland (minus 73 Prozent), Irland (minus 43 Prozent) und Österreich (minus 24 Prozent) ab. Der deutsche Investmentmarkt für Industrieimmobilien verzeichnete einen Umsatz von rund 6,9 Milliarden Euro, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um ein Fünftel bedeutet. Die meisten Märkte in Europa zeigten im Jahr 2024 einen Aufwärtstrend: Zwölf von 19 meldeten ein Wachstum des Investitionsvolumens.
Insgesamt entfielen im Jahr 2024 24 Prozent der europäischen gewerblichen Investitionen auf den Industrie- und Logistiksektor, der damit seinen Anteil auch bei rückläufigen Volumina stabil halten konnte. Andrew Blennerhassett, Associate im Industrial & Logistics Research Team von Savills, kommentiert: „Die durchschnittliche Spitzenrendite für Industrie- und Logistikimmobilien in Europa ist im vierten Quartal 2024 um drei Basispunkte auf 5,27 Prozent gesunken, weil risikoaverses Kapital auf erstklassige Objekte in den Kernmärkten abzielt. In Europa gibt es nach wie vor erhebliche Unterschiede, wobei die Spitzenrenditen in einigen Märkten weiter steigen, während sie in anderen sinken – Letzteres ist beispielsweise in Mailand, Barcelona und Madrid der Fall. Da für 2025 ein ansteigendes Investitionsvolumens erwartet wird, gehen wir von weiteren Bewegungen aus, sobald mehr Preisevidenz vorliegt. Entscheidend ist, dass sich die Anleger auch bei der Preisgestaltung zunehmend einig sind.”
Am Nutzermarkt sah Savills den gesamten europäischen Industrie- und Logistikflächenumsatz im Jahr 2024 bei 27,5 Millionen Quadratmetern, was einem Rückgang von sieben Prozent gegenüber 2023 entspricht und vier Prozent über dem Durchschnitt vor der Pandemie liegt.
Die größten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr gab es in Dublin (minus 58,6 Prozent), Belgien (minus 35,7 Prozent) und Frankreich (minus 22,9 Prozent). Portugal (plus 84,6 Prozent), Spanien (plus 20,9 Prozent), die Niederlande (plus 5,2 Prozent) und das Vereinigte Königreich (plus 3,8 Prozent) waren die einzigen Märkte, die ein Wachstum verzeichneten. (DFPA/mb1)
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen.