"Elite Report": Phlegma vieler Vermögenden begünstigt Vermögensschwund
Erstaunlich viele Vermögende nehmen zum Teil deutliche Vermögensverluste hin, ohne die Ursachen bei ihren Vermögensverwaltern zu hinterfragen. Dies ist eines der überraschenden Ergebnisse der jährlichen Recherchen des „Elite Reports“.
Wie sich bei der Begutachtung zahlreicher Jahresauswertungen von Vermögensverwalter-Kunden herausstellte, sind es meist ältere Privatanleger, die den teils erheblichen Vermögensschwund durch falsche Portfoliostrategien, Provisionen und andere Kosten kritiklos hinnehmen. Trotz auffälligem Minus gehen sie oft auch nach Jahren nicht auf die Suche nach einem neuen Vermögensverwalter mit besserer Performance-Bilanz.
Von diesem „Vermögensphlegma" profitieren in der Regel die weniger leistungsstarken Anlageberater, erklärt Hans-Kaspar von Schönfels, Chefredakteur des „Elite Report“, bei der Vorstellung der neuen Jahresstudie 2025 in Salzburg. Der Report 2025 hebt, wie in jedem Jahr, die besonders leistungsstarken und zuverlässigen Anbieter der Anlagebranche hervor. Viele Vermögende unterschätzen laut von Schönfels den Effekt eines Wechsels des Vermögensberaters und scheuen zu Unrecht - ob aus Bequemlichkeit oder Risikoscheu - vor diesem Schritt zurück. Dabei zeigen zahlreiche der gesetzlich vorgeschriebenen Reportings, die der Elite-Report-Gutachter, der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Wertpapieranlagen, Reinhard Vennekold geprüft hat, frühzeitig Probleme bei der Performance, im Risiko-Mix, in der Asset Allokation oder in der Kostenstruktur auf. Diese und weitere Erkenntnisse ergeben sich aus der Auswertung von rund 400 Gesprächen mit Vermögenden aus den ersten drei Quartalen dieses Jahres, die sich in der Redaktion meldeten. Etwa zwei Drittel beschwerten sich über wenig aktive Betreuer und einen ständigen Beraterwechsel bei ihrem Vermögensverwalter.
Insgesamt wurden dieses Mal 54 Vermögensverwalter als „empfehlenswert" eingestuft. Von anfänglich 372 Anbietern blieben nach einer ersten und zweiten Analyse noch 141 übrig. Nach Durchführung weiterer Prüfschritte, wie der Beantwortung eines umfangreichen Fragebogens und diversen Leumundsbefragungen sowie dem Bilanzcheck, reduzierte sich die Zahl auf 78. Die anschließende Auswertung von Beratungsberichten privater Anleger und Nachrecherchen reduzierte die Anzahl noch einmal auf insgesamt 54 Anbieter.
Die zehn besten Vermögensverwalter für 2025
Von den 54 empfehlenswerten Häusern sind 41 deutsche Adressen, sieben haben ihren Sitz in Österreich, drei in der Schweiz, zwei im Fürstentum Liechtenstein und eines in Luxemburg. Zum Segment „summa cum laude" gehören 37 Vermögensverwalter mit 760 bis 810 Punkten. Die Auszeichnung „magna cum laude" erhalten zwölf Häuser mit 710 bis 759 Punkten, fünf Anbieter zählen mit 650 bis 709 Punkten zu „cum laude".
Die zehn besten Vermögensverwalter sind in diesem Jahr die Bank Pictet & Cie, die DZ Privatbank S.A., die Frankfurter Bankgesellschaft, die Fürst Fugger Privatbank AG, HRK Lunis AG, die LGT Bank, die Nord LB, die Schelhammer Capital Bank Vermögensmanagement, Werther und Ernst sowie Value Experts Vermögensverwaltung AG. Der Report „Die Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum 2025“ wird in Kooperation mit dem „Handelsblatt“ herausgegeben. (DFPA/mb1)
Der „Elite Report“ umfasst Spezialreports für Leser mit dem Ziel, die Elite verschiedener Branchen herauszufiltern und vorzustellen.