Entwicklung von ESG-Strategien wird Kernaufgabe für Risikomanager

Mehr als die Hälfte der Risikomanager ist maßgeblich an den ESG-Bemühungen – ESG steht für die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – ihres Unternehmens beteiligt. 77 Prozent sagen, dass die Risikomanagement-Funktion eine noch stärkere Rolle bei der Entwicklung und Steuerung von ESG-Strategien spielen sollte. Trotzdem hat bislang nur einer der Risikomanager sehr konkrete und messbare Maßnahmen ergriffen, um den Risiken aus ESG-Anforderungen Rechnung zu tragen. Dies fand die Beratungsgesellschaft WTW in ihrer 2022 erstmals durchgeführten „ESG Global Risk Managers Survey“ heraus.

An der Befragung beteiligten sich zwischen April und August 2022 weltweit 312 Unternehmen aller Größenordnungen, darunter 32 aus dem deutschsprachigen Raum (DACH). Der Survey untersucht, wie sich ESG-Faktoren auf das Risikomanagement auswirken und wie die Risiko-Verantwortlichen bislang in Entwicklung und Steuerung von ESG-Strategien eingebunden sind.

Ein Drittel der Befragten gibt an, dass ESG bereits die Risikostrategie ihres Unternehmens beeinflusst, weitere neun Prozent erwarten dies für die kommenden zwei Jahre. Unter den Befragten im DACH-Raum erkennen 24 Prozent bereits einen Niederschlag im jetzigen Risikomanagement, aber 54 Prozent erwarten ihn in den kommenden zwei Jahren.

Für die Zukunft hat ESG einen wachsenden Stellenwert: Für drei Viertel der Befragten (74 Prozent) gehört die Verbesserung ihres ESG-Scores zu den Kernaufgaben ihrer Geschäftstätigkeit. Dabei gibt es regionale Unterschiede: Während in der Asia-Pacific-Region 90 Prozent ESG in den Fokus rücken, sind es in der EMEA-Region 83 (DACH 84) Prozent, in Nordamerika 57 Prozent.

Die Unternehmen der DACH-Region erzielten in vielen Bereichen höhere Ergebnisse als der weltweite Durchschnitt. Ein Grund: Im DACH-Raum haben sich besonders viele international tätige Konzerne an der Studie beteiligt: Ihr Anteil betrug 69 Prozent im Vergleich zu 41 Prozent im weltweiten Teilnehmerfeld. Diese Unternehmen müssen ESG oft stärker im Blick haben als kleinere, national tätige Unternehmen.

So geben 73 Prozent der DACH-Teilnehmer – im Vergleich zu 55 Prozent weltweit – an, dass die Risikomanagementabteilung ihres Unternehmens stark in die ESG-Bemühungen involviert sei. 84 Prozent finden – im Vergleich zu 77 Prozent weltweit –, dass Risikomanager eine noch aktivere Rolle einnehmen sollten. Mehr DACH-Unternehmen (24 versus 17 Prozent) verfügen bereits über dokumentierte Ziele mit klaren Meilensteinen, und mehr (38 versus 29 Prozent) diskutieren derzeit das Aufstellen von ESG-Zielen für ihr Risikomanagement.

E, S und G in der Einzelbetrachtung: Ein Großteil der Befragten gibt an, dass das Management von Umwelt-Haftpflichtrisiken künftig die ESG-Bewertung beeinflussen wird – daher haben bereits drei Viertel der Unternehmen Maßnahmen ergriffen, um Haftungsfällen aus Klima- und Umweltschäden vorzubeugen. „Gerade im Segment Environmental ist es herausfordernd, Risiken aus dem Produktionsprozess ohne größere Investitionen konkret abzumildern”, sagt Monika Behrens, Geschäftsführerin der Willis Towers Watson Versicherungsmakler GmbH. „Unternehmen sollten zunächst ihren ökologischen Fußabdruck sicher ermitteln und dann sehen, wie sie ihn mit gezielten, berechenbaren und finanzierbaren Maßnahmen verringern können.

Zur Erreichung der Klimaziele haben sich im DACH-Raum 46 Prozent der Teilnehmer klare Ziele und Meilensteine gesetzt. Im Bereich der Kohlenstoff- oder Emissionsminderung verfügen 75 Prozent über dokumentierte Ziele. Jedoch haben nur 32 Prozent der Befragten (im Vergleich zu 51 Prozent weltweit) formelle Ziele für längerfristige Klimarisiken und Widerstandsfähigkeit beschlossen.

Im Bereich der sozialen Verantwortung liegt der Fokus auf Datenschutz und Cyber-Sicherheit (97 Prozent), Sicherheit am Arbeitsplatz (88 Prozent) und Produkthaftung (79 Prozent).

Auffällig in der DACH-Region ist, dass weniger Befragte (39 versus 65 Prozent weltweit) das Thema Mitarbeiterbelastbarkeit als wichtig für das Risikomanagement einstufen. Dies überrascht, da die aktuelle WTW Medical Trend Analyse aufzeigt, dass die Kosten der Unternehmen aufgrund von mentalen Gesundheitsproblemen ihrer Mitarbeiter, beispielsweise Depressionen, stark ansteigen werden, so dass ein besonderer Bedarf besteht.

Zwei Drittel der befragten Risikomanager gaben an, dass sie sich intensiv mit den Risiken im Bereich Governance befassen. Gerade für die DACH-Region fällt auf, dass besonderes Augenmerk auf die Lieferketten gelegt wird: So sagen beispielsweise 79 Prozent (weltweit 61 Prozent) der Befragten, dass sie ihre Zulieferer kontrollieren, um ESG- und Compliance-Regeln einzuhalten. (DFPA/JF1)

WTW bietet datengesteuerte, evidenzbasierte Lösungen in den Bereichen Mitarbeiter, Risiko und Kapital. Das Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter in 140 Ländern und Märkten.

www.wtwco.com

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