KI: Chancen im wachsenden Ökosystem von Rechenzentren, Versorgern und Zulieferern

Der Boom generativer Künstlicher Intelligenz (KI) treibt den weltweiten Ausbau von Rechenzentren voran, mit enormem Einfluss auf Stromverbrauch, Infrastruktur und Investitionschancen, so analysiert Bobby Edemeka, Portfolio Manager bei dem Asset Manager Jennison Associates.

Der rasante Einsatz generativer KI hat einen weltweiten Wettlauf um den Bau von Rechenzentren ausgelöst – Einrichtungen, die deutlich mehr Strom verbrauchen als herkömmliche Gebäude. Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass sich der weltweite Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 verdoppeln wird, wobei Hyperscaler, Rechenzentrumsbetreiber und Vermögensverwalter erhebliche Investitionen tätigen, um größere und modernere Rechenzentren mit hoher Kapazität zu bauen.

Vor zehn Jahren galt ein 30-Megawatt-Rechenzentrum (MW) als groß; heute gilt ein 200-MW-Rechenzentrum als normal, und mehrere Hyperscaler planen derzeit KI-Rechenzentrumscampusse mit einem Strombedarf von einem Gigawatt (GW) oder mehr. Schätzungen von McKinsey zufolge werden bis 2030 allein für die Versorgung von US-Rechenzentren voraussichtlich 18 GW zusätzliche Stromkapazität benötigt. Zum Vergleich: Der Gesamtstrombedarf von New York City liegt derzeit bei etwa sechs GW. Mit anderen Worten: Um den wachsenden Strombedarf der KI zu decken, müssen die USA bis 2030 voraussichtlich drei Mal so viel Strom in ihr Netz einspeisen wie New York City verbraucht.

Der Strombedarf der KI schaffe vielfältige Chancen für Investoren. Versorgungsunternehmen richten ihre Kapitalinvestitionen bereits auf die technologiegetriebene Nachfrage aus. Neue Solar-, Wind- und Erdgas-Kraftwerke werden voraussichtlich insgesamt eine noch größere Rolle als die Kernenergie bei der Deckung des wachsenden Strombedarfs der KI spielen. Die Deckung des Strombedarfs der KI erfordere jedoch auch ein breiteres Ökosystem: Rechenzentren sind in hohem Maße auf fortschrittliche Systeme angewiesen, um die Wärme aus hochdichten Rechenlasten zu bewältigen, was Chancen für Unternehmen schafft, die sich auf Kühltechnologien spezialisiert haben. Darüber hinaus werde erwartet, dass Erdgas aufgrund der Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit von Erdgaskraftwerken eine Schlüsselrolle bei der Deckung des kurzfristigen Energiebedarfs spielen wird.

Dieser Wandel sei nicht zyklisch, sondern strukturell bedingt und werde durch eine neue Generation von KI-Modellen vorangetrieben, die mehr Rechenleistung, mehr Strom und mehr Infrastruktur erfordern. Für langfristige Anleger bedeute der Aufstieg der KI nicht nur eine technologische Revolution, sondern eine grundlegende Transformation der globalen Energiewirtschaft. (DFPA/mb)

Jennison Associates ist ein Asset Manager mit Sitz in New York (USA). Das 1969 gegründete Unternehmen ist seit 1985 eine Tochtergesellschaft des US-Versicherungskonzerns Prudential Financial.

www.jennison.com

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