WEF: Hält Blended Finance, was es verspricht?
Blended Finance mobilisiert private Investitionen zur Erreichung von Entwicklungszielen, aber es muss Teil eines breiteren Unterstützungsrahmens von nationalen und supranationalen Institutionen sein. Zu diesem Schluss kamen die Panelteilnehmer auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) vergangene Woche in Davos.
Blended-Finance-Transaktionen erreichten 2023 mit 15 Milliarden US-Dollar einen fünfjährigen Höchststand. Trotzdem reicht dieser Betrag nicht aus, um die globalen Finanzierungslücken zu schließen, die laut der UN über vier Billionen US-Dollar betragen.
Jon Johnsen, CEO des dänischen Pensionsfonds PKA, erläuterte in Davos, wie Blended-Finance-Initiativen erfolgreich umgesetzt werden können. Durch Co-Investitionen und Übernahme von Frühphasenrisiken konnte die dänische Regierung Investitionen von Institutionen anziehen, die ansonsten zu risikobehaftet gewesen wären. Diese Initiativen könnten als Modell für andere multinationale Entwicklungsbanken (MDBs) dienen.
Odile Françoise Renaud-Basso von der Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) betonte, dass Blended Finance, etwa durch die Übernahme von Verlusten durch Entwicklungsfinanzierungsinstitute nd MDBs, ein wichtiger Bestandteil bei der Freisetzung von Klimafinanzierung ist. Sie warnte jedoch, dass dies zu teuer sei, um es als Hauptlösung für Entwicklungsziele zu betrachten. Sie plädierte dafür, das gesamte Bild zu betrachten, bei dem MDBs eine Rolle spielen können, z.B. bei der Förderung von lokalen Kapitalmärkten und der Verringerung von Währungsrisiken.
Hayashi Nobumitsu, Gouverneur der Japan Bank for International Cooperation, erklärte, dass die Unterstützung japanischer Unternehmen im Ausland über reine Investitionen hinausgehe und die Zusammenarbeit mit ausländischen Regierungen und Entwicklungsbanken umfasse. Dabei sei es oft schwer zu beurteilen, ob eine Erstverlustfinanzierung tatsächlich Investoren anzieht oder ob ein Projekt auch ohne diese Unterstützung wirtschaftlich tragfähig gewesen wäre.
Leila Fourie, CEO der Johannesburg Stock Exchange, hob hervor, dass Krisen häufig zu größerer Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren führen. In Südafrika haben die Herausforderungen im Energiesektor und die Notwendigkeit der Energiewende zu einer verstärkten Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Investoren geführt. (DFPA/abg)
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) ist eine führende internationale Plattform, die jährlich Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zusammenbringt, um globale Herausforderungen zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln. Es fördert den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Akteuren der Welt, um Innovationen voranzutreiben und positive Veränderungen in Bereichen wie Wirtschaft, Umwelt, Technologie und sozialer Gerechtigkeit zu schaffen.