AIFs werden nun auch vermehrt von den großen Initiatoren vertrieben
Nachdem vor allem kleinere Emissionshäuser die ersten geschlossenen Fonds nach neuem Recht aufgelegt haben, sind jetzt auch mit Dr. Peters, Hannover Leasing, Jamestown und Real I.S. die großen Initiatoren mit Alternativen Investmentfonds im Vertrieb.
Die Ratingagentur Scope Ratings erfasst 52 geschlossene Publikumsfonds, in die Privatanleger derzeit investieren können. Darunter befinden sich zwölf Alternative Investmentfonds (AIF) im Sinne des neuen Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) – das sind 23 Prozent aller geschlossenen Fonds in Emission. Die verbleibenden 40 Fonds wurden nach altem Recht aufgelegt, dürfen aber aufgrund von Übergangsregelungen weiter vertrieben werden oder fallen aus anderen Gründen nicht unter das KAGB.
Die zwölf im Vertrieb befindlichen AIF verteilen sich laut Scope auf vier Assetklassen: Immobilien (fünf Fonds), Private-Equity (vier Fonds), Flugzeuge (zwei Fonds) und Erneuerbarer Energien (ein Fonds).
Das geplante Eigenkapitalvolumen der zwölf AIF summiert sich auf mehr als eine Milliarde Euro. Während in den vergangenen Monaten vor allem kleinere Emissionshäuser AIF mit vergleichsweise geringen Fondsvolumina emittiert haben, sind Dr. Peters, Hannover Leasing, Jamestown und Real I.S. in den vergangenen Wochen mit großvolumigen Fonds auf den Markt gekommen. Bei drei der vier Fonds liegt das angestrebte Eigenkapitalvolumen im dreistelligen Millionenbereich. Die vier Fonds vereinen zusammen rund drei Viertel des geplanten Eigenkapitalvolumens sämtlicher AIF.
Bei drei der vier großvolumigen Fonds müssen Anleger mindestens 20.000 Euro zeichnen. Damit sind diese nach KAGB vom Zwang befreit, diversifiziert zu investieren. Die beiden Flugzeugfonds von Dr. Peters und Hannover Leasing nutzen diese Möglichkeit und investieren in nur einen Investitionsgegenstand – in den A380.
Der überwiegende Teil der bislang emittierten Fonds wies hingegen Mindestbeteiligungsbeträge zwischen 2.500 und 10.000 Euro aus. Diese Fonds müssen daher entsprechend neuer Regulierung ein bestimmtes Maß an Risikostreuung aufweisen. Die Zahl geschlossener AIF steigt langsam – aber stetig. Zahlreiche Initiatoren haben Produkte in der Vorbereitung und warten zum Teil nur auf die Gestattung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Scope Ratings erfasst derzeit 27 konkret in Konzeption befindliche Fonds. 14 Produkte - und somit mehr als die Hälfte - sind Immobilienfonds.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die 2001 gegründete Scope-Unternehmensgruppe ist eine bankenunabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin. Sie ist auf das Rating von Unternehmen, Anleihen, Fonds und Zertifikaten spezialisiert und analysiert Vermögenswerte in Höhe von 1,2 Billionen Euro (Assets under Analysis 2011). (JZ1)