Lebensversicherer resümieren 2023 und blicken positiv in die Zukunft
Die Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds zahlten im Jahr 2023 ihren Kundinnen und Kunden insgesamt 99 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen aus. Das sind 271 Millionen Euro pro Tag - ein neuer Rekordwert. Das geht aus dem Jahresrückblick zur Entwicklung der privaten Altersvorsorge hervor, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
„Insgesamt war es kein leichtes Jahr für die Lebensversicherungen. Mit über 85 Millionen Verträgen bleibt sie aber fester Bestandteil der Alterssicherung in Deutschland”, sagt Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV.
Im Jahresüberblick spiegelt sich wider, dass private Haushalte 2023 verstärkt kurzfristigere Anlageformen gewählt und langfristige Entscheidungen, wie die Altersvorsorge, aufgeschoben haben. Die Inflationsrate war im Jahresverlauf zwar wieder rückläufig, die Unsicherheit blieb aber hoch und das Wirtschaftswachstum schwach. Das hat sich insbesondere auf das Einmalbeitragsgeschäft mit einem Minus von 15,7 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro ausgewirkt. Die laufenden Beiträge blieben mit 66,3 Milliarden Euro unverändert. Insgesamt gingen die Beitragseinnahmen (inklusive Pensionskassen und Pensionsfonds) aber um fünf Prozent zurück.
Positiv entwickelten sich die Basisrenten. Hier hat sich der Bestand an Verträgen in den letzten Jahren konstant erhöht. 2023 wurden rund 134 Tausend Verträge neu abgeschlossen. Das sind 14,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit wächst der Bestand um 4,8 Prozent auf rund 2,7 Millionen Verträge und die Einnahmen aus dem laufenden Beitrag auf 4,4 Milliarden Euro.
Im laufenden Geschäftsjahr 2024 bietet sich der Lebensversicherung bereits ein etwas besseres Umfeld. Die schwache Konjunktur und die nur zögerlich sinkenden Zinsen bedeuten aber weiterhin Gegenwind. So ist für die Lebensversicherung insgesamt (einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds) ein Beitragsrückgang von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu erwarten.
Eine Trendwende ist ab 2025 in Sicht. Die deutsche Wirtschaft wird sich laut GDV-Prognose dynamischer entwickeln und die Inflationsraten weiter sinken. Dazu kommt, dass die realen Einkommen der Haushalte weiter steigen dürften, während die Inflation abnimmt. Das könnte dazu führen, dass die Zinsstrukturkurve nächstes Jahr von den kurzen hin zu den langen Laufzeiten wieder eine positive Steigung aufweisen.
Die steigende Überschussbeteiligung wird die Attraktivität der Produkte für alte und neue Kundinnen und Kunden weiter erhöhen. Auch eine Anhebung des Höchstrechnungszinses auf 1,0 Prozent ab 1. Januar 2025 wird sich positiv auf die Lebensversicherung auswirken. Versicherer können ihren Kundinnen und Kunden dann auch wieder höhere Garantien anbieten. (DFPA/AZ)
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 470 Mitgliedsunternehmen zusammengeschlossen.