Projekt Frühstart-Rente: Gut, aber zu spät

Seit über 20 Jahren gibt es keine nennenswerten politischen Impulse für die staatlich geförderte private Altersvorsorge. Nun soll mit einer so genannten „Frühstart-Rente“ ein neuer Anlauf unternommen werden: Der Staat zahlt für jedes Kind zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr monatlich zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes Altersvorsorgedepot ein. Das angesparte Kapital soll der Grundstock für eine spätere Rente sein. Das DIVA Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung hat in einer vom DUV Deutscher Unternehmensverband Vermögensberatung in Auftrag gegebenen Sonderbefragung ermittelt, wie die Bevölkerung die Idee Frühstart-Rente bewertet.

Die Finanzierung der gesetzlichen Renten ist eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Prof. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, ordnet die Frühstart-Rente in diesen Kontext ein: „Es ist evident, dass die Frühstart Rente in den besonders herausfordernden nächsten 30 Jahren keinen Beitrag zur Finanzierung der Rente leisten kann. Dafür kommt sie Jahrzehnte zu spät. Sie ist ein Zukunftsprojekt, von dem nachfolgende Generationen profitieren werden. Die Bundesregierung wäre gut beraten, den Bürgern dies so deutlich zu sagen.“

Dr. Helge Lach, Vorsitzender des DUV ergänzt: „Wir hoffen sehr, dass die Bundesregierung die richtige Reihenfolge im Blick hat, also der Reform der Riester-Rente erste Priorität einräumt. Allein die Abschaffung oder Absenkung der Bruttobeitragsgarantie wäre ein riesengroßer Durchbruch und würde auch denjenigen, die zum Beispiel in zehn oder 15 Jahren in Rente gehen, die Chance für besser rentierliche private Altersvorsorge bieten. Wir haben die Sorge, dass am Ende die Frühstart-Rente eine Alibi-Maßnahme ist, die auf große Zustimmung trifft, am Kernproblem aber meilenweit vorbeigeht.“

Wie breit die Zustimmung ist, zeigt die Umfrage des DIVA: Von allen Befragten sehen 57,6 Prozent die Frühstart-Rente positiv, und das über alle Alters- und Einkommensklassen hinweg. Interessant für die Politik: Nur knapp ein Drittel der Befragten findet es richtig, dass die zehn Euro „nur“ vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr gezahlt werden. „Auch hier sollte die Regierung offen kommunizieren: Schon heute fließt sehr viel Kindergeld, das ab Geburt gezahlt wird, ins Ausland ab. Deshalb ist die Idee der Bundesregierung richtig, den gleichen Fehler bei der Frühstart-Rente nicht zu wiederholen und stattdessen die Zahlung mit dem Schulbesuch zu verbinden. Den Menschen ist dieser Zusammenhang nicht bewusst“, so Lach.

Zuzahlungen für Eltern sollten obligatorisch sein

„Die Politik sollte dies ermutigen, die zehn Euro nur dann zu zahlen, wenn die Eltern mindestens dasselbe dazutun. Das folgt der Logik der sich an die Frühstart-Rente anschließenden Riester-Zulage und ist auch aus dem Blickwinkel der Steuergerechtigkeit richtig, weil auch Kinderlose die Frühstart-Rente mit ihren Steuern mitfinanzieren. Außerdem verdoppelt sich bei monatlichen Einzahlungen von 20 Euro im Vergleich zu zehn Euro zwischen dem sechsten und dem 18. Lebensjahr das angesparte Kapital. Bei fünf Prozent Rendite jährlich kommen wegen des Zinseszinseffekts zum Renteneintrittsalter (67 Jahre) beachtliche 42.800 Euro zusammen. Und warum nicht, wenn möglich, zum Beispiel aus dem Kindergeld sogar um mehr als zehn Euro im Monat aufstocken?“, sagt Heuser. (DFPA/mb)

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Frankfurt am Main ist ein Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen.

www.diva.de

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