Versicherungsbranche erlebte 2023 schnellstes Wachstum seit 2006
Im Jahr 2023 wuchs die globale Versicherungsbranche um 7,5 Prozent, die schnellste Rate seit der Zeit vor der globalen Finanzkrise. Die Versicherer erzielten weltweit ein Prämienvolumen von 6,2 Billionen Euro in den Bereichen Leben (2.620 Milliarden Euro), Schaden- und Unfallversicherung (2.153 Milliarden Euro) und Krankenversicherung (1.427 Milliarden Euro). Allerdings trug die hohe Inflation entscheidend zu diesen Zuwächsen bei, so dass die reale Wachstumsrate seit 2020 bei bescheidenen 0,7 Prozent liegt. Diese Zahlen weist der aktuelle „Allianz Global Insurance Report“ aus.
Im Gegensatz zum Jahr 2022, in dem das Wachstum hauptsächlich von der Schaden- und Unfallversicherung getragen wurde, war das Wachstum im Jahr 2023 ausgewogener. Das Lebensversicherungssegment war mit einem Anteil von 46,9 Prozent am Gesamtwachstum führend, gefolgt von Schaden- und Unfallversicherung mit 32,7 Prozent und Krankenversicherung mit 20,4 Prozent. Vor allem das Lebensversicherungssegment erholte sich deutlich, angetrieben von Asien, dem weltweit größten Lebensversicherungsmarkt.
Asien spielte eine Schlüsselrolle bei der Erholung des Lebensversicherungsmarktes: Die Region hält einen weltweiten Anteil von 39,0 Prozent und die Prämien stiegen um 14,9 Prozent. China war mit einem Anstieg von 12,8 Prozent führend. Westeuropa, der zweitgrößte Markt, wuchs um 3,3 Prozent, trotz der Herausforderungen in Deutschland und Italien. Nordamerika verzeichnete ein stetiges Wachstum von 5,3 Prozent. Die übrigen Märkte mit einem weltweiten Anteil von 4,3 Prozent beschleunigten ihr Wachstum auf 9,9 Prozent, angetrieben durch ein Wachstum von fast 20 Prozent in Lateinamerika.
Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen, in denen die Schwellenländer auf dem Vormarsch sind, bleibt der US-Markt in der globalen Versicherungslandschaft dominant. Westeuropa und Japan haben an Boden verloren, während China seinen Anteil fast verdoppelt hat. Obwohl die USA in der Sach- und Krankenversicherung deutlich führend sind, liegen sie in der Lebensversicherung hinter Asien zurück. Westeuropa hinkt in allen Segmenten hinterher.
Der Report erwartet, dass der globale Versicherungsmarkt in den nächsten zehn Jahren eine stetige Wachstumsrate von jährlich 5,5 Prozent beibehalten wird, was der Wachstumsrate des globalen BIP entspricht. Allerdings werde sich die Dynamik innerhalb der Branche verändern: Bei der Schaden- und Unfallversicherung wird das erwartete jährliches Wachstum auf 4,7 Prozent zurückgehen, nach 5,0 Prozent jährlichem Wachstum in den letzten zehn Jahren, da sich der inflationsbedingte Preisanstieg verlangsamt. Der Bereich Gesundheit wird mit 7,3 Prozent jährlich weiterwachsen, wenn auch etwas langsamer. Im Bereich Leben wird sich das jährliche Wachstum voraussichtlich auf 5,1 Prozent beschleunigen, begünstigt durch höhere Zinssätze. (DFPA/AZ)
Zum „Allianz Global Insurance Report“
Die Allianz Gruppe zählt zu den weltweit führenden Versicherern und Asset Managern und betreut 122 Millionen Privat- und Unternehmenskunden in mehr als 70 Ländern. Die Allianz ist einer der weltweit größten Investoren und betreut im Auftrag ihrer Versicherungskunden ein Investmentportfolio von rund 706 Milliarden Euro.