Berenberg Aktien-Strategie Deutschland: Neuer Fonds, bewährtes Konzept

Henning Gebhardt
Henning Gebhardt

Henning Gebhardt ist seit Anfang des Jahres Leiter Wealth and Asset Management bei Deutschlands ältester Privatbank. Mit dem „Berenberg Aktien-Strategie Deutschland“ will „Mr. Aktie“ den neuen Flaggschiff-Fonds bei Berenberg aufbauen. EXXECNEWS INSTITUTIONAL hat Gebhardt zu den Hintergründen befragt.

EXXECNEWS: Der Fonds ähnelt dem DWS-Produkt, das Sie über viele Jahre mit großem Erfolg gemanagt haben. Wie sieht ihre Strategie aus, um sich gegen diesen und andere Aktienfonds durchsetzen zu können?

Gebhardt: Ich bleibe meiner Linie treu und führe die erfolgreiche All-Cap-Strategie mit Fokus auf Wachstumstitel fort. Wir investieren vorwiegend in deutsche Standardwerte; Nebenwerte können flexibel beigemischt werden. Für institutionelle Investoren haben wir außerdem eine zusätzliche Anteilklasse aufgelegt.

EXXECNEWS: Was unterscheidet den Fonds von anderen?

Gebhardt: Basis für die erfolgreiche Investmentphilosophie, die wir jetzt anwenden, sind zum Beispiel ein hoher Anteil an Nebenwerten und eine klare Über- oder Untergewichtung bei den größeren Titeln. Außerdem verfolge ich einen opportunistischen Ansatz: Der Fokus liegt auf Wachstumswerten, in bestimmten Marktphasen mische ich aber durchaus auch Substanzwerte bei. Auch das Investmentlevel kann flexibel gesteuert werden.

EXXECNEWS: Wie ist der Fonds aufgestellt?

Gebhardt: Branchenseitig setze ich auf Industrietitel, Informationstechnologie, Konsum- und Gebrauchsgüter und auf Gesundheitswerte. Vor allem in diesen Sektoren lassen sich interessante „Hidden Champions“ mit sehr guten strukturellen Wachstumschancen finden. Potenzial sehe ich da zum Beispiel bei der voranschreitenden Vernetzung zwischen industrieller Produktion und moderner Informations- und Kommunikationstechnik. Die Grundlage dafür bieten digital vernetzte Systeme – gerade hier haben einige kleinere deutsche Unternehmen interessante Lösungsansätze.

EXXECNEWS: Auf was achten Sie bei der Aktienauswahl?

Gebhardt: Mein erster Blick fällt meist auf das Branchenumfeld und die Wettbewerbsposition, die das Unternehmen einnimmt. Dabei achte ich auf Antriebsfaktoren, wie zum Beispiel Nachfrage, Industriedynamik und Marktpotenzial. Unternehmensseitig prüfe ich Markteintrittsbarrieren und Marktanteil sowie Preissetzungsmacht. Grundlegende Basis für potenzielle Kandidaten ist das finanzielle Gerüst des Unternehmens. Solide Bilanzen, nachhaltige Cashflows und zukünftige Investitionsideen sind wichtige Kriterien. In Gesprächen mit dem Management prüfe ich, inwieweit eine angekündigte Strategie umgesetzt wird und wie sich die Anreiz- und Eigentümerstruktur gestaltet.

EXXECNEWS: Warum deutsche Aktien? Ist der DAX nicht schon zu weit gelaufen?

Gebhardt: Deutschland befindet sich wirtschaftlich in sehr guter Verfassung. Die Aufwärtsbewegung, die wir in der letzten Zeit besonders beim DAX beobachten können, hat einen ganz fundamentalen Grund: Die Gewinne der Firmen entwickeln sich gut. Das ist eine solide Basis für weitere Kurszuwächse. Der deutsche Markt kann innerhalb des europäischen Anlageuniversums weiterhin eine überdurchschnittliche Wertentwicklung aufweisen – die Binnenkonjunktur in Deutschland entwickelt sich stabil, da die relevanten makroökonomischen Daten und Stimmungsindikatoren sehr gut bleiben und weiter steigen. Kleinere Korrekturen schaden da nicht. Probleme könnten sich meiner Meinung nach nur dann ergeben, wenn es zu einem schnellen Zinsanstieg kommen würde, wovon wir aktuell aber nicht ausgehen.

EXXECNEWS: Sie sind gleichzeitig Leiter des Wealth and Asset Management. Bleibt da noch Zeit für Fondsmanagement?

Gebhardt: Wäre ich auf mich alleine gestellt, wäre das sicher so nicht umsetzbar. Wichtig ist ein Team mit erfahrenen Fondsmanagern und kontinuierlichen Gesprächen zwischen den einzelnen Analysten. Mit Andreas Strobl, der unseren Mittelstandsfonds managt, pflege ich bereits einen intensiven Austausch. Ab Oktober werden Matthias Born und Peter Kraus unser Team weiter verstärken. Beide bringen tiefes Expertenwissen vor allem bei deutschen Aktien und im Nebenwertebereich mit. Insgesamt sind wir dann ein Team von elf Leuten, die sich mit Aktien auseinandersetzen. Auch die Erfahrung hilft natürlich.

EXXECNEWS: Welche Investmentphilosophie verfolgen Sie zukünftig mit Ihrem Aktien-Team?

Gebhardt: Wir fokussieren uns auf aussichtsreiche Qualitätsunternehmen mit überdurchschnittlichen strukturellen Wachstumsaussichten. Dabei schauen wir nicht auf Kriterien wie Börsenwert oder Indexzugehörigkeit, sondern auf Branchen beziehungsweise Einzelwerte, die sich langfristig besser als der breite Markt entwickeln können. Fundamentale Aktienanalyse, ein langfristiger Investmenthorizont, ein stringenter und transparenter Investmentprozess und Nachhaltigkeitsanalyse sind die Grundpfeiler unserer Philosophie.

Das Interview ist zuerst erschienen in EXXECNEWS INSTITUTIONAL Ausgabe 02/2017.

www.berenberg.de

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