Hinter dem Logo: Gunnar Dittmann
Sie investieren Kapital, welches ihnen anvertraut wurde. Sie beeinflussen die finanzielle Zukunft von Personen, die sie nicht kennen. Sie tragen Verantwortung in einem Umfang, der nicht planbar ist. Was motiviert sie? Wie charakterstark sind sie? Wer ist die treibende Kraft? Wer ist die Person … hinter dem Logo?
Heute stelle ich Ihnen Gunnar Dittmann vor: Hauptgesellschafter der HEH Gruppe und Geschäftsführer der HAM KVG.
Schörkellos und geradeheraus, so wie der Mann das Logo. Lediglich ein kleines Schmuckelement ziert den Schriftzug: Hamburg Asset Management.
Gunnar Dittmann hat Management in dieser Sachwert-Branche von der Pike auf gelernt. Er hat ab 1993 in einem führenden Emissionshaus Erfahrungen gesammelt und ab 1996 das EmissionsHaus Lloyd Fonds mit aufgebaut. Beide Häuser hatten Immobilien und Schiffe als Key-Assets im Vertrieb.
Dabei hat sich bei ihm eingegraben, dass Anlageangebote nur dann Erfolg haben können, wenn die Interessen der Investoren und der Initiatoren sich die Waage halten. Wichtig ist ihm nach wie vor, die Kapitalanlagen so zu konzipieren, dass Zusagen auch eintreten. Dafür zu sorgen, dass ein fairer Ausgleich zwischen Chancen und Risiken von Angebots-Machern und Anlegern eintritt, hat er sich zur Pflicht gemacht.
Früh gewann er die Erkenntnis, dass jedem Initiator wenigstens einmal „der Himmel auf den Kopf fällt“ und ebenso regelmäßig ein bis zwei massive Störungen in einer Fondslaufzeit vom Emittenten zu meistern sind. Darauf gilt es vorbereitet zu sein. In seinem Haus, gestartet 2006, hat Gunnar Dittmann deshalb entsprechende Mechanismen implementiert, die Störungen weitgehend selbst zu managen. Er baute einen eigenen Vertrieb, eine eigene Treuhand Gesellschaft und eigenes Asset Management auf. 2013 kam dann eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft dazu. Bis heute hat HAM/HEH 30 Fonds aufgelegt, darunter 22 Flugzeugfonds.
Gunnar Dittmann hat seine Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit als Sohn einer landwirtschaftlichen Familie, die Tradition als Fundament ansah, erlernt. Was hat ihm das gebracht? „Nur gemeinsam kann man in unserer Branche gute Ergebnisse erzielen. Dafür braucht man ein verlässliches Team, das weiß was zu tun ist. Allerdings muss es einen Bestimmer geben.“
Dieser Bestimmer war immer Gunnar Dittmann. Er war aber auch der Motivator und Ausputzer. Dittmann wollte eigentlich Architekt werden, daher sein Talent zu strukturiertem Denken. Wichtig für unternehmerisches Handeln: Ein festes Fundament. Und: keine überzogene Ziele setzen.
„Es hat keinen Sinn, der Erfolgreichste oder Größte werden zu wollen. Niemals Eintagsfliegen erzeugen. Erst die Wiederholung macht den Profi aus. Es dauert Jahre, bis alle Abläufe stimmen, die Teams bestmöglich kooperieren und mit Projektentwicklungen begonnen werden kann.“
Projektentwicklung stehen seit Jahren im Zentrum des Interesses von HAM/HEH.
Dittmanns Feuertaufe als Trouble Shooter erbrachte die pandemiebedingte Krise seiner Flugzeugfonds vor einigen Jahren. „Was wir geschafft haben, war eigentlich unmöglich“, resümiert er. Was hat er geschafft? In der weltweiten Flugzeugkrise gelang es, alle Flugzeuge der Fonds zu verwerten und den Anlegern weitgehend auch noch ein Plus über ihre Einlagen hinaus zu erbringen.
Ihre Leidenschaft ist der Vertrieb, nun haben Sie fünf Jahre kein Angebot mehr lanciert. Wie sieht heute die Vertriebsszene aus?
„Vertrieb ist heute anders, viele Vermittler sind aus dem Beruf gegangen, Nachwuchs gibt es, aber der Nachwuchs macht alles neu. Wir beraten uns heute intensiver mit ‚dem Vertrieb‘, um direkter zu erfahren, was der Anleger bevorzugt. Heute sind das Beteiligungen mit kurzen Laufzeiten, die einem Sicherheitskonzept folgen. Ein solches Konzept erfordert günstigen Einkauf des Sachwertes. Auch die Finanzierungskonditionen müssen attraktiv sein. Besonders wichtig, aber schwer umzusetzen, ist eine quartalsweise Auszahlung“.
Präsentieren Sie noch Ihre Angebote per Roadshow?
„Wir haben derzeit kein Angebot, aber wenn wir demnächst wieder etwas anbieten, dann würde ich es machen. Aber heute steht mein Name nicht mehr an erster Stelle unserer Offerten, sondern das Image unserer Gruppe. Noch ein Wort dazu: Wir entwickeln künftig Anlagevorschläge mit erfahrenen und verlässlichen Partnern, die lange in ihrer Assetklasse unterwegs waren und sind. So nutzen wir das Image mehrerer Adressen.
Noch ein Wort zum Vertrieb der Zukunft: Wir werden viele neue Vertriebswege kommen sehen, neue Vermittler müssen begeistert werden.“
Dann entfällt der Multiplikator, um das Image eines Emissionshauses zu verbreiten?
„Ja, wir müssen unsere Qualität anders verbreiten.“
Worauf können sich Anleger freuen, wenn es um Anlagevorschläge der Zukunft geht?
„Wir konzipieren und entwickeln derzeit Ferienimmobilien, Storageparks, aber auch Flugzeuge und Schiffe können wiederkommen.“
Wie sieht die Konkurrenzsituation bei den Emittenten aus?
„Wir müssen zusammenarbeiten, um das Branchenimage zu pflegen, Pleiten sind für alle desaströs. Sauberes Geschäft ist die Forderung der Stunde. Wir hatten einmal 400 Emissionshäuser, jetzt noch gut 40. Unsere Gruppe steht mittendrin.“
Dr. Dieter E. Jansen,
Herausgeber EXXECNEWS
Der Beitrag ist zuerst in EXXECNEWS Ausgabe 19 erschienen.