Aengevelt Immobilien warnt vor Stilllegung der Gasnetze
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat bereits im März 2024 ein “Green Paper Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilernetz“ vorgelegt, das eine Stilllegung der leitungsgebundenen Erdgasversorgungsnetze im Jahr 2045 vorsieht. Inzwischen haben die ersten Energieversorger angekündigt, die Gasversorgung bereits im Jahr 2035 einzustellen. Aengevelt Research erwartet in diesem Fall gravierende Folgen für Nutzer und Eigentümer von Immobilien und schlägt stattdessen die Nutzung karbonfreier Gase vor.
Aengevelt Research verweist darauf, dass nach den Daten des Statistischen Bundesamts zurzeit noch 51,2 Prozent aller Wohnungen mit Gas beheizt werden. Allein im Jahr 2023 wurden bundesweit noch 790.500 neue Gasheizungen beschafft, das entsprach 60 Prozent aller neu installierten Heizungen. Der Anteil der Wärmepumpen lag bei lediglich 27 Prozent. Diese Anlagen sind noch nicht amortisiert, wenn sie bereits ab 2035 außer Betrieb genommen werden müssten, weil kein Erdgas mehr geliefert wird.
Die Forscher haben festgestellt, dass der Boom bei der Beschaffung neuer Erdgasheizungen durch das neue Gebäudeenergiegesetz („Heizungsgesetz“) ausgelöst wurde, um dem zukünftigen Verbot der Installation neuer Gasheizungen zuvorzukommen. Diese Investitionen würden durch die Stilllegung der Gasnetze entwertet werden. Betroffen wären aber auch diejenigen, die eine Wärmepumpe beschafft haben, die aber an besonders kalten Tagen durch eine Gastherme unterstützt wird, die dann ebenfalls nicht mehr betrieben werden kann.
Bundesregierung und Energieversorger verweisen auf die novellierte EU-Gasbinnenmarktrichtlinie, die bis Juli 2026 in deutsches Recht umzusetzen ist. Diese Richtlinie enthält zwar eine Verpflichtung zur Dekarbonisierung der Gasversorgung, schreibt indessen keineswegs vor, dass Gasnetze stillzulegen sind. Energieversorger werden lediglich verpflichtet, frühzeitig Pläne vorzulegen. Alternativ können die existierenden Gasleitungsnetze auch mit klimaneutralem Biomethan und Wasserstoffbeimischung betrieben werden.
Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien: „Es passt nicht zusammen, dass die Bundesregierung die Abschaltung der Gasversorgung anstrebt, aber gleichzeitig den Bau neuer Erdgaskraftwerke vorantreibt, um die Sicherheit der Stromversorgung zu gewährleisten. Staat und Kommunen sind zur Daseinsvorsorge verpflichtet; dazu gehört auch die verantwortliche Gewährleistung der Versorgung der Nutzer mit Gas, solange noch keine praktikablen und bezahlbaren Alternativen zur Verfügung stehen. Anstatt die Gasnetze einfach per Stichtag bundesweit stillzulegen, sollte die neue Bundesregierung die Forschung zur Biosynthese von Methan und anderen e-Fuels gezielt ideologiefrei vorantreiben und die Rahmenbedingungen so gestalten und gewährleisten, dass in Zukunft klimaneutrales Biogas durch die vorhandenen Leitungsnetze strömen kann.“ (DFPA/ljh)
Aengevelt ist ein Immobiliendienstleister mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet und beschäftigt rund 130 Mitarbeiter.
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