Aktienmärkte 2015: Europa bleibt trotz schwacher Konjunktur erste Wahl
Die europäischen Aktienmärkte haben sich im Jahr 2014 nur mäßig entwickelt. Ursächlich dafür war laut DZ Bank die schwach verlaufende Konjunkturentwicklung – vor allem ausgelöst durch Belastungen im internationalen Umfeld wie den Ukraine-Konflikt.
Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung fand auch Niederschlag in den Gewinnprognosen der Unternehmen für 2014, die deutlich reduziert werden mussten. Bereits in den vergangenen vier Jahren hat sich kein nachhaltiger Anstieg der Unternehmensgewinne manifestiert. Erwartungen und Kurse waren der eigentlichen Entwicklung vorausgelaufen, wozu auch maßgeblich die Nullzinspolitik der führenden Notenbanken beigetragen hat, so die DZ Bank.
Auch 2015 werden Anleger es demnach durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) schwer haben, einen angemessenen Ertrag zu erzielen. Und ob etwa der Kauf von Staatsanleihen durch die EZB, um die sich bereits auf einem Rekordtief befindlichen Zinsen weiter zu drücken und so die Kreditvergabe zu stimulieren, als Hilfsmaßnahme der Konjunktur überhaupt positive Impulse liefert, bleibt laut DZ Bank fraglich. Auf der Währungsseite hingegen könnten sich positive Effekte schneller entfachen lassen: Bliebe der Euro für längere Zeit auf dem aktuellen Niveau, sollte für die heimischen Unternehmen ein erheblicher Aufwind entstehen – so werden die eigenen Produkte und Dienstleistungen im US-Dollar-Raum wieder konkurrenzfähiger.
Zudem gehe es in Europa insgesamt auch reformpolitisch voran - wenn auch nur in kleinen Schritten. Weil die Bewertung der Aktienmärkte in Europa tiefer stehe als die in den USA, sollten Anleger sich demnach 2015 speziell auf Titel aus Europa konzentrieren, so die Empfehlung der DZ Bank: Nach unten sichere die EZB durch ihre Politik das Kursniveau am Aktienmarkt implizit ab, weil sie durch die expansiven Maßnahmen einerseits einen stärkeren Konjunkturabschwung vermeide und andererseits die Anlagealternativen zu Aktien Stück für Stück vom Markt nehme.
Für den Euro Stoxx 50 erwarten die Analysten der DZ Bank einen Kursanstieg um rund zehn Prozent bis auf 3.300 Punkte zum Jahressende. Hinzu kämen noch Dividendenausschüttungen in Höhe von knapp vier Prozent für Investoren, die den Index als Total-Return-Variante gekauft haben. Im Vergleich zu den übrigen Aktienmärkten entspreche dies einem überdurchschnittlichen Potenzial. Kurzfristig belastend könnte sich noch die anstehende Wahl in Griechenland auswirken. Abzuwarten bleibe auch, ob amerikanische Anleger zu Jahresbeginn aus Sorge vor einem sich weiter aufwertenden US-Dollar nicht zunehmend Mittel aus Europa abziehen – dies könne die Kurse ebenfalls kurzfristig unter Druck setzen.
Quelle: Blognachricht DZ Bank
Die DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank mit Sitz in Frankfurt am Main ist innerhalb des genossenschaftlichen Finanzsektors als Zentralinstitut für mehr als 900 Kreditgenossenschaften zuständig. Darüber hinaus ist die DZ Bank Geschäftsbank für Firmenkunden sowie für Institutionelle aus dem In- und Ausland. Vorstandsvorsitzender der DZ Bank ist seit September 2006 Wolfgang Kirsch. (mb)