Amerikas Vertrauenskrise: Trumps Politik erschüttert die USA als sicheren Hafen

Donald Trump hat etwas erreicht, was keinem US-Präsidenten vor ihm gelungen ist – was aber aus gutem Grund auch noch keiner versucht hat. Mit atemberaubender Geschwindigkeit hat er nicht nur internationale Partnerschaften nachhaltig belastet, sondern das Vertrauen der Anleger in den Standort USA und in US-Assets einschneidend beschädigt. Dies merkt Dr. Eduard Baitinger, Leiter Asset Allocation des Investmenthauses Feri, im „Feri Markets Update April 2025“ an.

An den Märkten sei daher aktuell ein ungewohntes Muster zu beobachten, was Investoren zu denken geben sollte. Denn im Gegensatz zu früheren Börsenkorrekturen profitiere weder der US-Dollar noch langlaufende US-Staatsanleihen von der Verunsicherung und der gestiegenen Risikoaversion der Anleger. Auch US-Aktien zeigten im Aggregat eine relative Schwäche, vor allem aus der Perspektive der Euro-Anleger.

Dafür habe die eher „langweilige“ Eurozone dank ihrer politischen Stabilität und Verlässlichkeit die Rolle des sicheren Hafens eingenommen. Sowohl der Euro als auch europäische Staatsanleihen steigen in der Gunst der Anleger, europäische Aktien profitieren ebenfalls von dieser Entwicklung. Die Botschaft der Märkte an Donald Trump sei klar und sollte ernstgenommen werden: Das Vertrauen in US-Anlagen sinkt. Beschleunigt wurde dieser Vertrauensentzug, nachdem Trump immer schärfer gegen US-Notenbankchef Jerome Powell schoss und sogar dessen Entlassung ins Spiel brachte. Ein Schritt, der nicht nur rechtlich äußerst umstritten wäre, sondern das Vertrauen in die politische Unabhängigkeit der Fed endgültig zerstören und zu gravierenden Marktturbulenzen führen würde.

Dabei haben sowohl US-Börsen als auch US-Staatsanleihen in den letzten Jahrzehnten massiv von globalen Kapitalzuflüssen profitiert und damit auch für Vermögenszuwächse bei den privaten Haushalten gesorgt. Letztlich dürfte auch Trump früher oder später zu der Erkenntnis gelangen, dass die Vereinigten Staaten auf globale Kapitalströme angewiesen sind und daher ein verlässliches, investorenfreundliches Umfeld bewahren müssen. Offen bleibt jedoch, wie viel politisches und wirtschaftliches Porzellan er auf dem Weg zu dieser Einsicht noch zerschlägt.

Dass die Finanzmärkte der Lage kritisch gegenüberstehen, zeige auch die anhaltende Stärke des Goldpreises. Sie lasse sich als ein Votum gegen den US-Dollar interpretieren. Denn der Goldpreis sei derzeit weniger durch klassische Fundamentaldaten wie Realzinsen oder ETF-Nachfrage erklärbar – beides biete aktuell keine überzeugenden Impulse für steigende Kurse. Vielmehr spiegele die Entwicklung eine tiefergehende Verunsicherung der Marktteilnehmer wider.  Der Vertrauensentzug in den US-Dollar sowie strategische Goldkäufe der Notenbanken im Zuge einer fortschreitenden Abkehr ihrer Reserven vom Dollar deuteten auf strukturelle Verschiebungen hin. Historisch betrachtet bilde ein Umfeld aus politischer Instabilität, hoher Risikoaversion aufgrund von Verunsicherung und Zweifeln an der Nachhaltigkeit fiskalischer Haushalte (siehe USA) einen fruchtbaren Boden für steigende Goldpreise. Genau diese Faktoren wirkten aktuell – und solange sie bestehen, dürfte Gold auch trotz des Gegenwinds durch traditionelle Preisfaktoren Unterstützung finden. (DFPA/mb1)

Die Feri Euro Rating Services AG ist ein Investmentresearch- und Ratingunternehmen der Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg. Die Unternehmensgruppe gehört seit 2006 zum MLP-Konzern und betreut zusammen mit dieser über 20 Milliarden Euro Assets unter Verwaltung und Beratung.

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