Analyse: Immobilienmarkt in Bayern mit deutlich rückläufigem Umsatzvolumen

Nach einer Analyse des Marktforschungsinstituts des IVD Süd auf Basis des amtlichen Grunderwerbsteueraufkommens lagen die Immobilienumsätze im Freistaat in der ersten Jahreshälfte 2022 bei insgesamt 36,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres entspricht dies zwar einem Zuwachs von 8,3 Prozent, ursächlich hierfür sei jedoch allen voran das starke erste Jahresquartal. Während in den ersten drei Monaten 2022 bayernweit ein Umsatzvolumen von 19,4 Milliarden Euro erzielt wurde, betrug dieses in den Monaten April, Mai und Juni 17,1 Milliarden Euro. Der Rückgang im Quartalsvergleich liegt somit bei minus 11,9 Prozent.

„Stiegen die Immobilienumsätze in Bayern in den vergangenen Jahren stetig an, so zeichnet sich aktuell eine Trendwende am Immobilienmarkt ab“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Zuletzt rapide anwachsende Hypothekenzinsen, weiterhin stetig steigende Baukosten sowie eine schwächelnde Konjunktur bremsen die Investitionsdynamik derzeit etwas ab. Die Zeiten steil steigender Kaufpreise dürften zumindest zwischenzeitlich ein Ende finden.“ Auch in der gesamtdeutschen Betrachtung spiegelten sich die aktuellen Zins-Veränderungen bereits jetzt am Immobilienmarkt wider: Mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt rund 84,5 Milliarden Euro wurden in den Monaten April, Mai und Juni minus 13,3 Prozent weniger in Immobilien investiert als im ersten Jahresquartal 2022. Im gesamten ersten Halbjahr lag das Investitionsvolumen bei 182 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres).

Zwar seien quartalsweise Rückgänge, speziell im zweiten Jahresquartal, nichts absolut Unübliches, allerdings lägen diese in der aktuellen Betrachtung klar jenseits der normalen Schwankungsbreiten. Ein noch deutlicher Rückgang des Investitionsvolumens im Vergleich des zweiten gegenüber dem ersten Jahresquartal konnte zuletzt 2020 beobachtet werden (minus 26,7 Prozent). Dort brachte die Corona-Pandemie auch für die Immobilienbranche starke Einschnitte mit sich, die diese „Corona-Umsatzdelle“ auslösten – unter anderem konnten keine Vor-Ort-Besichtigungen mehr abgehalten werden. „In welchem Maße die aktuellen Entwicklungen die Investitionsbereitschaft am Immobilienmarkt in den kommenden Monaten bremsen, bleibt abzuwarten - hier fließen mehrere gegenläufige Faktoren ein“, konstatiert Kippes. „Zwar haben die deutlichen Zinsanstiege sowie die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in der Tendenz einen spürbar dämpfenden Effekt, jedoch können diese Unsicherheiten gerade in Krisenzeiten private und institutionelle Anleger verstärkt dazu bewegen, Geld im sicheren Immobilienhafen unterzubringen.“

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland werde durch massiv steigende Gaspreise in zunehmendem Ausmaß beeinflusst. Sollte sich die Energiekriese weiter zuspitzen, indem die Gasversorgung durch die Pipeline Nord Stream 1 weiter gedrosselt wird, so drohe eine Rezession. „Eine anhaltende Konjunkturflaute würde auch die Investitionsdynamik am Immobilienmarkt markant einbremsen“, so Kippes. (DFPA/mb1)

Der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft.

www.ivd-sued.de

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