Baufinanzierungszinsen auf entspanntem Kurs
Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl hat für deutliche Reaktionen in der Politik und auf den Finanzmärkten gesorgt, und die Verbraucherpreise sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Zins- und Anleihemärkte entwickeln sich währenddessen vergleichsweise ruhig. Das ergibt eine aktuelle Analyse des Lübecker Maklerpools Qualitypool.
Die Inflationsraten in Deutschland und der Eurozone haben im Oktober zugelegt – jeweils etwas deutlicher als prognostiziert. Mit plus 2,0 Prozent auf Jahresbasis in Deutschland und einer Teuerungsrate von ebenfalls 2,0 Prozent zum Vorjahr in der Eurozone zeigen die aktuellen Daten einen leichten Trendwechsel.
Bisher ändert dies aber nichts am zinspolitischen Kurs: Die Europäische Zentralbank hatte zuvor die dritte Leitzinssenkung seit dem Sommer bekannt gegeben und den Einlagenzinssatz auf 3,25 Prozent sowie den Hauptrefinanzierungssatz auf 3,40 Prozent reduziert. „Die Analysten der Banken erwarten für die kommende Zeit weitere Reduzierungen des Einlagensatzes, teilweise bis auf 1,5 Prozent beziehungsweise 1,75 Prozent“, bemerkt Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH.
In den USA hat die Federal Reserve einen kleinen Zinsschritt unternommen und den Leitzins kurz nach der Präsidentschaftswahl um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent gesenkt. Die Auswirkungen von Donald Trumps Wahlsieg auf die Zinspolitik der der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve (FED) bleiben vorerst ungewiss, da noch unklar ist, inwieweit sich die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der neuen US-Regierung auswirken werden. FED-Chef Jerome Powell bestätigte im Rahmen der jüngsten Zinssitzung, dass er im Amt bleiben wird.
Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen entwickelten sich trotz steigender Inflationsraten und politischer Unsicherheiten recht konstant: Die zenjährigen Zinsbindungen erreichten Anfang November 2,97 Prozent, nach 2,96 Prozent im Monat zuvor, Baufinanzierungen mit 15-jähriger Zinsbindung pendelten um 3,16 Prozent.
„Bisher reagieren die Bauzinsen demnach kaum auf die veränderte Ausgangslage“, ordnet Skoro ein. „Leicht steigende Verbraucherpreise zum Jahresende waren am Markt einkalkuliert und lassen niemanden aufschrecken. Die neue US-Regierung könnte einen stärkeren Einfluss auf die Konjunktur und zumindest indirekt auch auf die Anleihen- und Zinsmärkte haben – eine klare Tendenz wird voraussichtlich erst nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten im Januar sichtbar. Möglich wäre beispielsweise aus Sicht der Commerzbank eine aktiv herbeigeführte Stärkung des Dollars, der Importe in den Euro-Raum verteuert. Ein Teil der Experten rechnet entsprechend mit steigenden Inflationsrisiken für die Eurozone. Gleichzeitig verstärken die jüngsten Entwicklungen in der hiesigen Politik die Unsicherheiten am Markt.“
Für Finanzierungskunden und Immobilieninvestoren bedeuten die jüngsten Ereignisse, dass eine genaue Marktbeobachtung und flexible Anpassung der Finanzierungsstrategie wichtiger denn je geworden sind: „Wir empfehlen, die Entwicklungen genau zu verfolgen und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um von sich ändernden Bedingungen profitieren zu können“, ergänzt Skoro. (DFPA/ljh)
Die Qualitypool GmbH ist mit mehr als 13.000 aktiven Maklern einer der führenden Maklerpools Deutschlands. Qualitypool bietet Finanzdienstleistern und Finanzvertrieben Unterstützung bei der Vermittlung von Baufinanzierungen, Konsumentenkrediten, Bausparlösungen und Versicherungen. Qualitypool ist eine hundertprozentige Tochter der Hypoport AG.