Bluebay: "Keine weitere Rallye bei US-Staatsanleihen"

In seinem aktuellen Marktkommentar analysiert Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Bluebay, die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sowie der Europäischen Zentralbank (EZB). Bei US-Treasuries behält er eine Short-Position bei.

Die Fed signalisiere nach wie vor, dass im März und Mai mit zwei weiteren Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte zu rechnen ist, so dass der effektive Leitzins knapp über fünf Prozent liegen wird. Nach Meinung von Dowding sei die Fed derzeit entschlossen, die Zinssätze für einen längeren Zeitraum auf diesem Niveau zu halten. Fed-Präsident Jerome Powell scheint jedoch die Tür für einen weniger restriktiven Kurs zu öffnen, falls die Inflation niedriger ausfallen sollte als von der Notenbank erwartet, so Dowding. Allerdings arbeite die Zentralbank datenabhängig. Daher bestehe die Möglichkeit, dass sich die Meinung bis zur März-Sitzung wesentlich ändert. Denn bis dahin sollen noch zwei Arbeitsmarktberichte und zweimal Daten zur Inflation veröffentlicht werden.

Vor diesem Hintergrund wird auch der US-Arbeitsmarktbericht vom 3. Februar 2023 von Interesse sein. Im Allgemeinen seien die Daten vom Arbeitsmarkt nach wie vor gesund. Sowohl die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als auch die Jolts-Daten (Job Openings and Labor Turnover Survey) deuten auf einen soliden Bericht hin – ungeachtet der Nachrichten über Stellenabbau in Bereichen wie der Technologiebranche. Aktuell neigen wir zu der Annahme, dass die Fed ihren Zinspfad in den kommenden Monaten nicht ändern wird.

Ein plötzlicher Wachstumseinbruch erscheine derzeit unwahrscheinlich. Die Kreditkartenausgaben scheinen sich im vergangenen Monat erholt zu haben. Die weitere Entspannung der finanziellen Bedingungen, dürfte sowohl die Stimmung der Unternehmen als auch der Verbraucher stützen.

„Vor diesem Hintergrund sind wir weiterhin der Meinung, dass es bei US-Staatsanleihen keinen Spielraum für eine weitere Rallye gibt und halten an einer Short-Position fest“, so Dowding.

In Europa hat die EZB die Zinsen erhöht – und zwar im Einklang mit den Markterwartungen um 50 Basispunkte. Es wird mit einer weiteren geldpolitischen Straffung gerechnet: Die Befürworter einer restriktiveren Geldpolitik im EZB-Rat werden bei der nächsten Sitzung der EZB auf weitere 50 Basispunkte drängen. Daher dürften die Zinssätze im Frühjahr über 3,5 Prozent liegen.

In dieser Hinsicht holt die EZB gegenüber der Fed auf. Da viele Beobachter davon ausgehen, dass die Eurozone bei gleichzeitig höheren Inflationsraten 2023 stärker wachsen wird als die USA, ist es verständlich, dass EZB-Chefin Christine Lagarde vorerst bei ihrer restriktiven Haltung bleibt. Bei Euro-Anleihen rechnen wir ebenfalls mit steigenden Renditen.

„Mit Blick auf die Zukunft werden die Daten entscheidend sein. Die Straffung der Geldpolitik wirkt mit Verzögerung. Daher erwarten wir, dass sich das Wachstum im Jahresverlauf weltweit verlangsamen wird. Kurzfristig könnte die sich aufhellende Stimmung jedoch dazu führen, dass sich die höheren Zinssätze – abgesehen von bestimmten zinssensiblen Sektoren – relativ wenig auf die Wirtschaft auswirken. Bleibt die Konjunktur jedoch vorerst positiv, werden sich die Zentralbanken unseres Erachtens davor hüten, weniger restriktive geldpolitische Signale zu senden – so sehr der Markt auch darauf drängen mag“, schreibt Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

RBC Bluebay Asset Management (Bluebay) ist Spezialist und aktiver Investment Manager  für Fixed-Income-Strategien. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2022 ein Kundenvermögen von 115 Milliarden Euro und hat hat Niederlassungen in Luxemburg, Deutschland,  der Schweiz, in Italien, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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