Dekabank: "Krypto-Anlagen im Fokus"

In der klassischen Finanzindustrie sind des Öfteren kritische Stimmen hinsichtlich des enormen Aufwands und der Kosten zu hören, die die straffe Regulierung mit sich bringt, sei es bei Transparenzpflichten, bei der Hinterlegung von Sicherheiten, beim Schutz von Anlegern, bei der Sicherung von Kundeneinlagen, bei der regelmäßigen Berichterstattung gegenüber den Aufsichtsbehörden, bei der Geldwäscheprävention oder bei der Verhinderung von Terrorismusfinanzierung, … Doch die jüngsten Geschehnisse rund um die Krypto-Handelsplattform FTX haben gezeigt, dass es gerade im Finanzsektor durchaus sinnvoll ist, strenge Regeln vorzugeben und diese auch zu überwachen. Das merkt die Dekabank im Report „Krypto-Anlagen im Fokus“ an.

Entsprechend dürften die Regierungen weltweit nunmehr ihre Anstrengungen ausweiten, die Krypto-Anlagen und -Unternehmen deutlich stärker zu überwachen und mit Regeln – vergleichbar mit denjenigen für die „althergebrachte Finanzwelt“ – zu belegen. Bei der näheren Betrachtung des FTX-Kosmos gebe es viele Anhaltspunkte für den Verdacht, den manch einer schon längere Zeit bezüglich vieler Institutionen in der Krypto-Welt gehegt hatte. FTX war offenbar ein Schneeballsystem, in dem die von dem Krypto-Unternehmen gehaltenen Werte und „Sicherheiten“ selbst Krypto-Werte waren, die von eben diesem Unternehmen geschaffen wurden oder von anderen eng verbundenen Unternehmen stammten. Solange in solch einem Kosmos das Vertrauen in das Unternehmen stabil sei und es ausreichend Zuflüsse von Kunden gibt, könne das System lange Zeit funktionieren. Das habe FTX demonstriert. Kommen aber Zweifel auf und fließen Gelder in größerem Ausmaß ab, werde die Frage nach den Sicherheiten gestellt, nach den Vermögenswerten in der Bilanz. Wenn diese Vermögenswerte sich als Seifenblasen entpuppen, komme es zum Absturz des Systems, bei dem die Kunden, die dem Unternehmen ihr Geld anvertraut haben, dieses Geld im Extremfall komplett verlieren. „Wir bleiben – trotz der FTX-Ereignisse – bei unserer Einschätzung, dass die beiden Ansatzpunkte ,neuartige Finanzdienstleistung im virtuellen Raum‘ und ,Technologie für die Automatisierung von komplexen Routineprozessen‘ die Basis für erfolgreiche Krypto-Unternehmen sein können. Allerdings lehrt die Erfahrung aus der geplatzten Internet-Blase Anfang der Nullerjahre, dass es wohl nur wenige Unternehmen sein werden, die schlussendlich erfolgreich den Wandel zu einer etablierten ,Branche‘ überleben werden“, so heißt es.

Es sei nicht nur die zunehmende Regulierung, die das Krypto-Geschäftsmodell weiter zurückstutzen werde. Auch die Bestrebungen der großen Zentralbanken der Welt, Digitalwährungen (CBDC = Central Bank Digital Currencies) zu schaffen, werden den Krypto-Anlagen zusetzen. Denn die offiziellen Digitalwährungen dürften zumindest in den westlichen Industrieländern ein deutlich größeres Vertrauen der Menschen genießen als es Krypto-Anlagen tun, erst recht, wenn es in Zukunft noch zu weiteren Zusammenbrüchen großer Krypto-Unternehmen kommt, was einigermaßen wahrscheinlich sei. Dies untergrabe die wirtschaftlichen Potenziale der Krypto-Industrie im Bereich der neuartigen Finanzdienstleistung. Die gute Nachricht im Zuge des FTX-Zusammenbruchs laute, dass die Verflechtungen der Krypto-Welt mit dem konventionellen Finanzsektor und ihr finanzielles Volumen offenkundig derart gering seien, dass die Finanzmärkte auf die Insolvenz der großen Krypto-Handelsplattform praktisch gar nicht reagiert haben. Das Hauptargument der Regulierungsbehörden für die bisher schleppenden diesbezüglichen Aktivitäten im Krypto-Bereich – nämlich deren geringe Bedeutung für die Finanzmarktstabilität – scheine damit zuzutreffen. Das helfe allerdings den zahlreichen FTX-Kunden wenig, die jetzt ihre „Investitionen“ wohl weitgehend verlieren werden. (DFPA/mb1)

Die Dekabank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe.

www.deka.de

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