Dr. Klein & Co.: Auf Zinsniveau achten

Die Aussage des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, dass die EZB momentan keine Maßnahmen plane, um eine stärkere Volatilität einzuschränken, hatte neue, ungewöhnlich starke Schwankungen der Bundesanleihen zur Folge. Innerhalb weniger Tage verloren deutsche Staatsanleihen deutlich an Wert, parallel dazu kletterten die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen über ein Prozent und damit auf den höchsten Stand seit über einem halben Jahr. Zu Beginn der neuen Woche verringerte sich die Rendite wieder, so fassen die Experten des Finanzdienstleisters Dr. Klein & Co. in einem Zinskommentar zusammen.

Auslöser für den außergewöhnlich starken Anstieg der Vorwoche sei nach Meinung verschiedener Kapitalmarktspezialisten die zuletzt ebenfalls gestiegene Inflationsrate im Euroraum sowie die Erwartung, dass die Inflation in den kommenden Monaten weiter steigen könnte. Nach negativen Inflationsraten von Dezember 2014 bis März 2015 war die Inflation im April im Vergleich zum Vorjahr stagniert. Im Mai stiegen die Verbraucherpreise nun um 0,3 Prozent. Dieser vergleichsweise niedrige Anstieg reichte aus, um den Anleihemarkt in Bewegung zu bringen.

Die EZB begrüße die steigende Inflation - das laufende Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank, das insgesamt über eine Billion Euro umfassen soll, ziele genau darauf ab. Mithilfe des Programms soll die Inflationsrate nach Plänen der Europäischen Zentralbank bis nächstes Jahr auf rund zwei Prozent ansteigen. Eigentlich haben der Kauf von Anleihen und die damit verbundene monetäre Lockerung sinkende Zinsen zur Folge. Eine steigende Inflation stehe aber auch für optimistischere Wirtschaftserwartungen und ein sinkendes Deflationsrisiko. Der Plan der EZB, eine höhere Inflationsrate zu erzielen, scheine zumindest derzeit aufzugehen. Für den Anleihemarkt gehen Experten allerdings weiterhin von keinem klaren Auswärtstrend, sondern anhaltenden Schwankungen aus.

Der EZB-Leitzins verblieb auch Anfang Juni wie erwartet auf seinem historischen Tiefstand. Hier hatte die Zentralbank bereits im letzten Herbst mit der letzten Zinssenkung auf 0,05 Prozent alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Der Spitzenrefinanzierungssatz für kurzfristige Kredite verharrt bei 0,3 Prozent, die Übernachteinlagen der Banken werden nach wie vor mit minus 0,2 Prozent verzinst.

„Trotz des Sprungs der Baufinanzierungszinsen um knapp 0,4 Prozentpunkte innerhalb weniger Wochen sollten Häuslebauer und Wohnungsbesitzer in spe nicht vergessen, dass das Zinsniveau weiterhin extrem niedrig ist. Noch Ende Dezember lag der Bestzins bei knapp 1,4 Prozent, die Werte aus dem Vorjahr wurden also noch gar nicht erreicht", sagt Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG. Gawarecki rät angesichts der teils extremen Schwankungen auf dem Anleihenmarkt unbedingt dazu, vor Abschluss einer Finanzierungsangebots genau auf das jeweilige Zinsniveau zu achten. „Eine Veränderung von wenigen Prozentpunkten kann bereits zu mehreren Tausend Euro Unterschied bei den Finanzierungskosten führen“, so Gawarecki.

Quelle: Zinskommentar Dr. Klein & Co

Dr. Klein ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in rund 200 Filialen beraten rund 650 Spezialisten zu den Themen Immobilienfinanzierung, Versicherungen und Vorsorge. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG. (mb1)

www.drklein.de

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