Europas Bankensektor bietet viel Wachstumspotenzial
Lange Zeit galten europäische Banken als das Sorgenkind der Kapitalmärkte. Doch nach Jahren der Transformation sowie schwacher Erträge haben sich viele der Institute modernisiert und sind nun ertragsstark aufgestellt.
Nach Einschätzung von Jon Ingram, Portfolio-Manager für europäische Aktien in der International Equity Group von J.P. Morgan Asset Management, bietet der europäische Bankensektor zusätzlich zu der zuletzt starken Kursentwicklung weiterhin erhebliches Renditepotenzial insbesondere im aktuellen Zinsumfeld. Obwohl viele Bankaktien in den vergangenen Jahren teils dreistellig zugelegt haben, hält er sie weiterhin für günstig.
Die Skepsis gegenüber den Banken in Europa habe die Wurzeln in der globalen Finanzkrise 2008 und die einige Jahre später folgende Staatsschuldenkrise in der Eurozone, die dem Bankensektor enorm zusetzten und das Anlegervertrauen nachhaltig erschütterten. Das darauffolgende
Jahrzehnt der ultralockeren Geldpolitik und strengerer Regulierung setzten die Rentabilität des ohnehin schon schwächelnden Sektors weiter unter Druck. Doch das Bild habe sich gewandelt: Die Institute haben ihre Bilanzen gestärkt, Risiken abgebaut und ihre Geschäftsmodelle grundlegend modernisiert. „Wir sehen im europäischen Bankensektor aktuell sehr gut geführte, sehr effiziente Unternehmen“, erklärt Jon Ingram. „Die Regulierungsanforderungen haben sie dazu gezwungen, konservativ zu wirtschaften und mit schlanken Kostenstrukturen zu arbeiten. Die Folge ist ein Sektor, der heute deutlich robuster ist als in der Vergangenheit.“
Dass die Bewertungen nach wie vor attraktiv sind, liegt laut Ingram vor allem an der extrem niedrigen Vergleichsbasis im Jahr 2020. „Tatsächlich waren die Aktienkurse vor fünf Jahren außergewöhnlich, nicht die Kurse in diesem Jahr. Die starke jüngste Kursentwicklung spielt für uns daher eine untergeordnete Rolle, wir konzentrieren uns vielmehr auf die absoluten Bewertungen“, führt Ingram aus.
Trotz der insgesamt positiven Rahmenbedingungen sieht Jon Ingram jedoch nach wie vor einige Unsicherheit von politischer Seite, insbesondere mit Blick auf die Volatilität der Aktivitäten der US-Regierung. Zwar seien Banken von den US-Zöllen nicht direkt betroffen, doch sind sie indirekt durch eine Verlangsamung des Wachstums gefährdet, wobei die wirtschaftliche Unsicherheit das Risiko einer Rezession erhöhe. (DFPA/ljh)
Als Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co bietet die Gesellschaft Investmentlösungen für Institutionen, Finanzberater und Privatanleger weltweit und verwaltet per 31.03.2025 ein Vermögen von über 3,6 Billionen US-Dollar. In Deutschland ist J.P. Morgan Asset Management seit 35 Jahren und in Österreich seit 30 Jahren präsent.
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