FTSE-Russell-Bericht: Nachhaltige Aktien übertreffen Markt
Nachhaltige Aktienanlagen haben im dritten Quartal 2025 erneut den breiten Markt übertroffen. Besonders stark entwickelten sich die Umwelt- und Klimastrategien „FTSE Environmental Opportunities“ (EnvOps) und „Paris Aligned Benchmark“ (PAB), wie aus dem aktuellen Sustainable Investment Insights Report von FTSE Russell hervorgeht. Beide Indizes profitierten von der Stärke der Technologie- und Konsumsektoren.
Während nachhaltige Aktien von der anhaltenden Risikofreude an den Börsen profitierten, belasteten steigende Renditen in Europa die Anleihemärkte. Nachhaltige Rentenindizes verzeichneten laut Bericht ein schwaches Quartal, da die höheren europäischen Staatsrenditen und steileren Zinskurven die meist europalastigen Portfolios drückten. Besonders grüne Staatsanleihen („Green Sovereigns“) lagen mit –0,2 Prozent im Minus, während nachhaltige Unternehmensanleihen leicht zulegten.
Über einen Zeitraum von zwölf Monaten erzielten nachhaltige Unternehmensanleihen weiterhin positive Erträge. Die Indizes „Choice Corp“ und „FFE Corp“ lagen dabei vor dem breiten Markt, während „PAB Corp“ wegen Untergewichtungen im Bankensektor zurückblieb. Trotz engerer Kreditspreads und hoher Renditen bleiben die Nachhaltigkeitsindizes in diesem Segment durch ihre Qualitätsausrichtung vergleichsweise stabil.
Schwächer verlief das Quartal für nachhaltige Infrastruktur- und Immobilienanlagen. Green-Infrastrukturwerte litten unter der Schwäche traditioneller Energieversorger, und der Immobiliensektor stand weiterhin unter Druck – vor allem in den Segmenten Büro und Self-Storage.
Die globale Dekarbonisierung schreitet laut FTSE Russell nur langsam voran: Während 79 Prozent der Unternehmen ihre Emissionen offenlegen und 65 Prozent Reduktionsziele verfolgen, stagniert der Rückgang der absoluten CO₂-Emissionen. Nur das oberste Viertel der Unternehmen befinde sich bereits auf einem „Net-Zero“-Pfad.
Für Investoren zeigt der Bericht ein gemischtes Bild: Nachhaltige Aktien bleiben renditestark, insbesondere in Technologie- und Effizienzthemen, während grüne Anleihen unter der Zinsentwicklung leiden. Mittelzuflüsse in nachhaltige Fonds blieben im dritten Quartal weiter rückläufig – ein Signal, dass Anleger trotz guter Fundamentaldaten zurückhaltend agieren. (DFPA/abg)
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