Gewerbeimmobilienbranche: Gestiegene Herausforderungen infolge globaler Unsicherheit
Steigende Investitionsrenditen und -volumina sprechen für eine positive Wende in den Märkten für Gewerbeimmobilien: Weltweit erholten sich die Investitionsvolumina in den vergangenen sechs Quartalen in Folge, im ersten Quartal 2025 wurde im Jahresvergleich der erste Anstieg seit Mitte 2022 verzeichnet. Diese Entwicklung bestätigen auch die Ergebnisse der Deloitte-Studie „Commercial Real Estate Outlook“, für die im Juni und Juli 2025 über 850 Führungskräfte und Experten in Immobilienbesitzer- und Investorenorganisationen aus 13 Ländern befragt wurden.
„Unsere Studie belegt, dass Gewerbeimmobilien weiterhin zu den potenziell sicheren Investitionen zählen“, sagt Michael Müller, Partner bei Deloitte und Leiter des Bereichs Real Estate in Deutschland: „Fast 75 Prozent der weltweit Befragten planen eine Erhöhung ihrer Investitionsniveaus in Gewerbeimmobilienvermögen in den nächsten zwölf bis 18 Monaten.“
Vor allem die Rolle der Investition als potenzieller Inflationsschutz (34 Prozent), die größere Diversifikation mit anderen Finanzanlagearten (26 Prozent), Stabilität als Anlageklasse (15 Prozent) und potenzielle Steuervorteile (14 Prozent) nennen die Umfrageteilnehmer als Gründe für ein Investment in Gewerbeimmobilien.
Effekte durch M&A und KI bleiben hinter Erwartungen zurück
Die im vergangenen Jahr geäußerten Erwartungen, dass 2025 eine deutlichere Erholung für die globale Commercial-Real-Estate-Branche bringen könnte – durch günstigere Kreditbedingungen und M&A-Deals innerhalb der Branche sowie durch Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz (KI) – wurden weitgehend enttäuscht. Vor allem beim Thema KI wichen die Hoffnungen harten Realitäten: Nur noch ein Prozent (Vorjahr: zwölf Prozent) haben KI-bedingt transformative Erwartungen für 2026, lediglich sieben statt wie im Vorjahr 24 Prozent rechnen mit operativen Verbesserungen durch den Einsatz von KI; von gestiegenen Herausforderungen bei der KI-Implementierung berichten 27 Prozent (Vorjahr: 16 Prozent) der Befragten.
Auch die Hoffnungen, durch Übernahmen und Zusammenschlüsse die Geschäftsaussichten zu verbessern, scheinen sich nicht zu bewahrheiten: Erwarteten 2024 noch 67 Prozent der Befragten einen wahrscheinlichen oder sehr wahrscheinlichen Anstieg der M&A-Aktivitäten, so sieht dies aktuell nur noch die Hälfte der Umfrageteilnehmenden. Zugleich mache die Studie deutlich, dass das zunehmend unvorhersehbare globale Umfeld immer mehr Einfluss darauf nimmt, wie schnell und in welchem Umfang sich die Branche erholen kann. Handels- und regulatorische Unsicherheiten erschweren die Entscheidungsfindung, eine Verbesserung sei derzeit auch angesichts der geopolitischen Weltlage nicht in Sicht.
Die Erwartungen an die Entwicklung des Gewerbeimmobilienmarktes bleiben trotz allem positiv: 65 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung von Mietpreisen, Leasingaktivitäten, Leerständen und Kapitalkosten bis 2026 (Vorjahr: 68 Prozent). Das liege deutlich über dem Tiefpunkt von 2023 (44 Prozent). (DFPA/mb)
Deloitte ist ein weltweit tätiger Dienstleister in den Bereichen Audit und Assurance, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting und damit verbundenen Dienstleistungen.