Hotelimmobilienmarkt: Moderate Steigerung für 2025 erwartet

Schwache konjunkturelle Nachfrage, hohe Finanzierungsanforderungen der Banken, gehemmtes Betreiberwachstum und der Einfluss von KI auf den Hotelbetrieb – das sind die Themen, die den Hotelimmobilienmarkt zum Jahresende umtreiben. Die Analyse des „mrp hotels Quaterly“ des Hotel-Beratungsunternehmens mrp hotels zieht Bilanz zum Jahreswechsel.


„Zum Ende des Jahres ist die Stimmung bezüglich Umsatzperformance im Jahr 2025 auf dem Hotelmarkt etwas verhalten, wir sehen eine Seitwärtsbewegung. Viele Akteure in der DACH-Region sorgen sich mit Blick auf die schwache Konjunktur in Deutschland. Vor dem Hintergrund der schlechten Stimmung im produzierenden Gewerbe und Schwierigkeiten von Großkonzernen, die sonst die Wirtschaft treiben, befürchten wir Einsparungen bei Dienstreisen, Fortbildung und so weiter“, meint Martin Schaffer, geschäftsführender Partner bei mrp hotels.

„Wir sind optimistisch und erkennen die Tourismusbranche als Wachstumsmarkt. Doch in unserer Rolle als Hotelberater wollen wir auch auf mögliche Herausforderungen hinweisen. Dazu gehört, beispielsweise auch die Problemfelder der Airline-Branche, insbesondere in Deutschland, anzusprechen: Es gibt keine neuen Flugzeuge aufgrund von Lieferschwierigkeiten. Treibstoff und Gebühren sind teuer. Bei dem Thema Gebühren gibt es regional extreme Unterschiede. Wir befürchten Standortnachteile für den DACH-Raum aufgrund der hohen Gebührenstruktur.“

Martin Schaffer beobachtet ein gehemmtes Betreiberwachstum: „Als eine der Folgen der stark reduzierten Projektpipeline aufgrund hoher Zinsen und niedriger Verkaufsfaktoren, sehen wir weniger neue Hotelprodukte an den Markt kommen. Serviced Apartments treiben derzeit das Development-Geschehen. Conversions sind leichter zu realisieren als Greenfield Developments, insbesondere aufgrund des hohen Leerstands im Office Bereich. Traditionelle Betreiber müssen ihre Konzepte optimieren, um unter den aktuellen Marktbedingungen EBITDAs zu sichern. Aufgrund der komplexen Finanzierungsbedingungen der Banken werden alternative Finanzierungen immer wichtiger, allerdings sind diese häufig zu teuer für die Hotelbranche.“

„Rund um das Thema künstliche Intelligenz und Digitalisierung bietet sich in der Hotellerie noch viel Potenzial“, meint Hannah Struck, Asset Managerin bei mrp hotels. „Beispielsweise im Personal- und Food & Beverage-Bereich – Stichwort Urlaubsplanung, Zeittracking. Auch beim Datenmanagement, was insbesondere das Revenue Management betrifft, sehe ich für die nächsten Jahre Möglichkeiten zur Optimierung mithilfe von KI.“

Die Belegungszahlen stiegen von Januar bis September 2024 um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, blieben aber noch hinter den Referenzwerten von 2019 (minus sechs Prozentpunkte im Vergleich). Während die erste Jahreshälfte einen leichten Rückgang in der Zimmerrate im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete, führte die positive Performance der Sommermonate bedingt durch Events und Veranstaltungen (EM, Konzerte etc.) zu einer Stabilisierung der Average-Daily-Rate (ADR).

„Für das kommende Jahr erwarten wir eine moderate Steigerung der Topline. Während sich die Belegungsraten an das 2019-Niveau annähern, wird das ADR-Wachstum vornehmlich Inflationseffekte ausgleichen. Für 2025 gehen wir von einer weitestgehenden Annäherung an die Vor-Corona-Zahlen aus. Allerdings weiterhin mit etwas Unsicherheit behaftet, da sich Trends wie das kurzfristige Buchungsverhalten, das unsere Kunden seit der Covid-Pandemie herausfordert, fortsetzen werden“, resümiert Martin Schaffer. (DFPA/ljh)

mrp hotels ist ein führendes Beratungsunternehmen aus dem Bereich Hotellerie. mrp unterstützt seine Kunden in allen Projektphasen – von der Standortsuche über Hoteldevelopment bis hin zu Transaktionsmanagement, Performanceanalysen und technischem Consulting mit Standorten in Wien, Berlin und München.
https://mrp-hotels.com

 

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