Immobilien-Umfrage: Investoren wollen umschichten
In ihrer jährlich stattfindenden Immobilienumfrage wollte die Fonds-Service-Plattform Universal Investment zum mittlerweile dreizehnten Mal von institutionellen Investoren wissen, wie sich ihr Anlageverhalten und ihre Erwartungen verändert haben und welche aktuellen Trends sie an den Immobilienmärkten beobachten. Die Auswertung beruht auf den Angaben deutscher Pensionseinrichtungen, Versicherungen, Kreditinstitute und Stiftungen mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt rund 62 Milliarden Euro.
Investoren wollen demzufolge an der Höhe ihrer Immobilienallokation festhalten, diese aber sowohl geografisch als auch nach Nutzungsarten anpassen. Investitionen in Asien und Nordamerika gewinnen stark an Bedeutung, ebenso in Wohnen und Logistik.
Die aktuellen Bestandsportfolios der befragten institutionellen Investoren weisen einen starken Home-Bias auf: Im Durchschnitt befinden sich 69 Prozent ihrer Immobilien in Deutschland, 20 Prozent im europäischen Ausland und neun Prozent in Nordamerika. Bei denjenigen, die im asiatisch-pazifischen Raum Immobilien halten, machen diese durchschnittlich zwei Prozent ihrer gesamten Immobilieninvestments aus. Wie bereits in den Vorjahren spielen Schwellenländer für die Umfrageteilnehmer kaum eine Rolle.
Drei von vier Zielallokationen nicht erreicht
Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit den für 2024 prognostizierten Allokationen aus der Immobilienumfrage des letzten Jahres, stellt man fest, dass nur eine Zielallokation erreicht, drei dagegen verfehlt wurden. So sollte etwa der Deutschland-Anteil auf 57 Prozent sinken, was nicht einmal annähernd umgesetzt wurde. Bei den Allokationen in Europa ohne Deutschland sieht es etwas besser aus: 20 Prozent wurden laut aktueller Umfrage erreicht, prognostiziert waren 26 Prozent. Und auch der 2023 geplante Asien/Pazifik-Anteil von 8 Prozent wurde mit den 2024 tatsächlich realisierten gut 2 Prozent deutlich unterschritten. Voll im Soll liegen hingegen die Allokationen in Nordamerika: Die für dieses Jahr geplanten 9 Prozent wurden erreicht.
Dabei soll es nicht bleiben. Bei den Neuinvestitionen in den nächsten zwölf Monaten zeichnen sich deutliche Verschiebungen ab. Während der in Deutschland gehaltene Immobilienanteil im Schnitt auf 50 Prozent weiter sinken soll, wollen die Teilnehmer der Umfrage in allen anderen Märkten ihre Anteile erhöhen – und das teils drastisch. Asien/Pazifik steht mittlerweile weit oben auf der potenziellen Kaufliste: Die künftige Allokation in der Region soll sich auf durchschnittlich rund acht Prozent fast vervierfachen und auch die Allokationen in Nordamerika (16 Prozent) und im europäischen Ausland (21 Prozent) sollen steigen.
Bei der sektoralen Allokation der Bestandsimmobilien ist weiterhin das Bürosegment mit einem Anteil von durchschnittlich 39 Prozent am stärksten vertreten, auch wenn es im Vergleich zum Vorjahr (40 Prozent) minimal verliert. Zugelegt hat dagegen die Nutzungsart Wohnen mit durchschnittlich 24 Prozent (Vorjahr 16 Prozent). Logistik bleibt mit 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr unverändert. (DFPA/mb1)
Die Universal-Investment-Gesellschaft mbH mit Sitz in Frankfurt am Main bietet Dienstleistungen rund um die Fonds- und Wertpapieradministration für Asset Manager, Banken und unabhängige Vermögensverwalter an.