Investoren bevorzugen nachhaltige Anlagestrategien
Gegenwärtig berücksichtigen bereits 58 Prozent der deutschen Großanleger wie Versicherungen, Pensionskassen, Unternehmen oder Stiftungen Nachhaltigkeitskriterien bei ihrer Kapitalanlage. Im vergangenen Jahr lag der Anteil noch bei 56 Prozent, im Jahr 2013 bei 48 Prozent. Ein Ausstieg aus der nachhaltigen Kapitalanlage ist für 80 Prozent der nachhaltigen Investoren undenkbar. Zu diesen Ergebnissen gelangt die aktuelle Nachhaltigkeitsstudie von Union Investment in Zusammenarbeit mit Professor Henry Schäfer von der Universität Stuttgart. Für die diesjährige Untersuchung wurden von Februar bis April 2015 insgesamt 200 institutionelle Investoren befragt, die zusammen ein Vermögen von fast drei Billionen Euro verwalten.
Ein wichtiges Motiv für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien ist laut Studie das Risikomanagement. Mehr als die Hälfte der Anleger (53 Prozent) nutzt entsprechende Investmentansätze zur Optimierung ihres Risikomanagements. Vor allem Stiftungen, Pensionskassen und Kreditinstitute nennen diesen Beweggrund häufig.
Obwohl die Zahl der Anleger, die keine Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen, im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist, macht ihr Anteil noch 42 Prozent aus. Ihre Zurückhaltung begründen sie vor allem mit fehlenden Vorgaben in den Anlagerichtlinien (57 Prozent), mangelnder Nachfrage seitens der Gremien (47 Prozent) und mit einer geringen Kundennachfrage (39 Prozent). Als Hemmnisse werden darüber hinaus ein befürchteter hoher administrativer Aufwand, niedrigere Renditeerwartungen sowie eine mögliche Einschränkung des Risikomanagements genannt.
„Wissenschaft und Praxis können viele dieser Vorbehalte entkräften“, zieht Schäfer mit Blick auf die Zufriedenheit der nachhaltig anlegenden institutionellen Investoren Bilanz. „Schon wegen steigender Anforderungen durch die EU-Regulierung sollten Skeptiker ihre Position überdenken.“ Die befragten Investoren selbst sehen als entscheidenden Impulsgeber für die nachhaltige Kapitalanlage sich verändernde regulatorische Anforderungen (47 Prozent).
Die Großanleger wünschen sich mehr Unterstützung bei der Umsetzung von Konzepten der nachhaltigen Kapitalanlage. Alexander Schindler, der im Vorstand von Union Investment für das Geschäft mit institutionellen Kunden zuständig ist, sieht die Fondsbranche hier durchaus in der Pflicht: „Die Studienergebnisse zeigen einen hohen Beratungsbedarf bei Investoren in Sachen Nachhaltigkeit, der auch auf steigende Regulierungsanforderungen zurückzuführen ist.“ Aufgabe der Vermögensverwalter sei es, Investoren durch eine individuelle Beratung auf Grundlage konkreter Herausforderungen zu unterstützen. „Dabei geht es nicht um Produkte von der Stange, sondern um passgenaue Lösungen“, betont Schindler.
Quelle: Pressemitteilung Union Investment
Die Union Asset Management Holding AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe beschäftigen 2.556 Mitarbeiter und verwalten ein Vermögen in Höhe von 232,1 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2014) (JF1)