IPO-Markt tritt auf der Stelle
Das globale IPO-Sentiment (IPO: „Initial Public Offering“) trat im ersten Halbjahr 2025 (erstes Halbjahr 2025) auf der Stelle: Insgesamt wagten weltweit 539 Unternehmen den Sprung aufs Parkett – vier Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zulegen konnte laut „IPO-Barometer“ des Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young) immerhin das Emissionsvolumen, ein Plus von 17 Prozent auf 61,4 Milliarden US-Dollar.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal; bei der Zahl der weltweiten IPOs ist zwar ein Rückgang um 14 Prozent auf 241 Firmen zu verzeichnen, das Emissionsvolumen stieg aber auf 31,5 Milliarden US-Dollar (zweites Quartal 2024: 28,2 Milliarden US-Dollar).
Positiver Lichtblick sowohl im abgelaufenen Quartal als auch ersten Halbjahr war die Entwicklung des asiatischen IPO-Markts. In den ersten sechs Monaten wuchs das Emissionsvolumen deutlich auf 28,4 Milliarden US-Dollar (plus 172 Prozent). Deutlich schlechter das Bild in Europa: die Zahl der IPOs sank um 24 Prozent (auf 51); das Emissionsvolumen erreichte 5,9 Milliarden US-Dollar verglichen mit 14,7 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Ein gemischtes Bild zeigt sich im US-Markt. Während die Zahl der IPOs im ersten Halbjahr auf 109 zulegte (plus 35 Prozent), verringerte sich das Emissionsvolumen auf 17,1 Milliarden US-Dollar nach 18,8 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Bemerkenswert sei die hohe Anziehungskraft und Abhängigkeit des US-Marktes mit insgesamt 68 Cross-border IPOs – primär von Unternehmen aus Asien, die mehr als die Hälfte (58 Prozent) aller IPOs an US-Börsen repräsentieren.
Der höchste Anteil am weltweiten Emissionsvolumen im ersten Halbjahr von rund 61 Milliarden US-Dollar entfiel erneut auf die Branche Technologie (12,9 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Mobility (10,9 Milliarden US-Dollar) und Real Estate & Construction. Der größte Börsengang des bisherigen Jahres fand im zweiten Quartal in China statt: Der Mobilitätskonzern Contemporary Amperex Technology Co. Ltd. debütierte an der Hong Kong Exchange mit ein Emissionsvolumen von knapp 5,3 Milliarden US-Dollar. In Deutschland gab es drei Börsenneuzugänge im zweiten Quartal (und damit im ersten Halbjahr). Mit jeweils rund 190 Millionen Euro Platzierungsvolumen gingen die Unternehmen innoscripta SE und Pfisterer Holding über einen klassischen Börsengang sowie die TIN INN Holding über eine Notierungsaufnahme im Freiverkehrssegment Scale an die Frankfurter Wertpapierbörse.
„Mit dem jüngsten Rückgang der Volatilität hat sich das IPO-Klima verbessert. Sollte es zu Einigungen beim Thema Strafzölle und zu weiteren Zinssenkungen kommen und sich so die geopolitischen Unsicherheiten weiter reduzieren, erwarten wir eine Verbesserung der Stimmung und eine stärkere IPO-Aktivität nach der Sommerpause“, sagt Dr. Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY. (DFPA/mb)
Ernst & Young ist ein unter dem Kürzel EY global operierendes Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung, Risk Advisory, Financial Advisory sowie Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung und klassische Rechtsberatung.