IW: 260.000 Wohnungen zu wenig bis Ende 2025
Im Jahr 2024 werden nur noch 260.000 Wohnungen fertiggestellt, im Jahr 2025 nur noch 230.000 Wohnungen. Dies ist die aktuelle Prognose des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zum Wohnungsbau.
Damit ist Ralph Henger, Senior Economist und Leiter Fin.Connect.NRW beiim IW, etwas optimistischer als seine Kollegen vom ifo Institute – Leibniz Institute for Economic Research. Fakt ist: Es werden in diesem und im nächsten Jahr also deutlich weniger Wohnungen gebaut, als benötigt werden (375.000 Wohnungen jährlich). Damit wird der Druck auf den Mietwohnungsmarkt weiter zunehmen. Umso wichtiger wird es sein, dass die Bundesregierung möglichst schnell Maßnahmen ergreift, um den Wohnungsbau zu stärken, meint Michael Voigtländer, Leiter Kompetenzfeld Finanz- und Immobilienmärkte / Head of Unit Financial and Property Markets beim IW in einem aktuellen LinkedIn-Post.
„Die Lage in der Bauwirtschaft insgesamt ist nach wie vor äußerst angespannt, die reale Wertschöpfung der Branche liegt rund 18 Prozent unter dem Wert von 2020“, weiß Voigtländer. Die Gefahr sei daher groß, dass nun Kapazitäten abgebaut werden, die nur schwer wieder aufgebaut werden können. Besonders hilfreich wäre aus Voigtländers Sicht eine Unterstützung der Ersterwerber und Selbstnutzer, denn diese Gruppe stelle rund 50 Prozent der Neubaunachfrage. „Effektiv wäre vor allem eine Entlastung bei der Grunderwerbsteuer, denn gerade Eigenkapital ist ein limitierender Faktor beim Eigentumserwerb“, wünscht sich der Experte. Wie eine Studie, die Voigtländer in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Pekka Sagner erstellt hat, zeigt, könnte eine niedrigere Grunderwerbsteuer den Neubau stärken und insbesondere kurzfristig Anreize setzen, vorliegende Baugenehmigungen umzusetzen. (DFPA/abg)
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein.