"Nachfrage am Frankfurter Büromarkt steigt"
Der Flächenumsatz im Bürovermietungsmarkt Frankfurt liegt mit rund 216.200 Quadratmetern und 347 Mietverträgen über den beiden ersten Halbjahren 2020 und 2021, die stark von der Corona-Pandemie geprägt waren, aber noch unter dem Vorkrisen-Niveau. Größter Deal bleibt der Baustart des Eigennutzers GIZ in Eschborn über rund 28.000 Quadratmetern. „Weitere Mega-Deals sind in diesem Jahr voraussichtlich auch nicht mehr zu erwarten, aber die Nachfrage im mittleren Flächensegment ist gut“, sagt Kevin Nguyen, Head of Brokerage beim Immobilienberater Blackolive.
In der Flächenklasse 2.001 Quadratmeter bis 5.000 Quadratmeter hat sich die Vermietungsleistung gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 mehr als verdoppelt. Das kleine Flächensegment bis 1.000 Quadratmeter ist nach wie vor die tragende Säule des Frankfurter Büromarkts und konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum 20 Prozent zulegen. Der Frankfurter Central Business District (CBD), der Anfang des Jahres noch etwas schwächelte, scheint sich zu alter Stärke aufzuschwingen, ein gutes Drittel des Flächenumsatzes wurde laut den Erhebungen von Blackolive in diesem Bereich abgeschlossen.
Die Durchschnittsmiete ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 0,70 Euro pro Quadratmeter auf 22,60 Euro pro Quadratmeter gestiegen, zwei größere hochpreisige Abschlüsse in Projekten im zweiten Quartal 2022 trugen dazu maßgeblich bei. Die Spitzenmiete hat ebenfalls zugelegt und liegt aktuell bei 46,20 Euro pro Quadratmeter, das entspricht einem Plus von 1,20 Euro pro Quadratmeter gegenüber dem zweiten Quartal 2021.
Wie Blackolive weiter mitteilt, war bereits im ersten Quartal eine Verlangsamung bei der Zunahme des Leerstands zu erkennen. Im zweiten Quartal hat sich der Leerstand sogar reduziert, sodass aktuell rund 936.600 Quadratmeter für einen Anmietung innerhalb von drei Monaten zur Verfügung stehen. Die Leerstandsquote liegt zum Ende des ersten Halbjahrs bei 8,0 Prozent und damit 0,5 Prozent unter dem Wert von vor einem Jahr. Teilweise fielen durch den Beginn einer Sanierung große Flächen aus dem Leerstand. Darüber hinaus hat auch die geringe Fertigstellungsleistung des ersten Halbjahres 2022 dazu beigetragen.
Bis Ende 2022 sollen insgesamt rund 150.000 Quadratmeter fertig werden, bis jetzt wurden aber erst knapp 25.000 Quadratmeter fertiggestellt. Bis Jahresende kommen mit dem „ONE“ im Europaviertel und dem „FLOW“ in Gateway Gardens noch zwei größere Objekte auf den Markt, damit stehen zwischen jeweils 25.000 Quadratmetern bis 30.000 Quadratmetern für eine Anmietung zur Verfügung. Die Vorbelegungsquote im Jahr 2022 liegt Stand heute bei 55 Prozent. Im Jahr 2023 sollen dann wieder rund 254.000 Quadratmeter auf den Markt kommen, wovon etwa ein Viertel schon vermietet ist.
Bis Jahresende rechnet Blackolive mit einem Flächenumsatz von rund 400.000 Quadratmetern aus, während die Mieten auf hohem Niveau verharren werden und unter Umständen sogar noch leicht steigen könnten. (DFPA/JF1)
Blackolive advisors GmbH ist ein auf Immobilienberatung und Immobilienvermittlung spezialisiertes Unternehmen und Mitglied des German Property Partners Netzwerks (GPP). Der Sitz von Blackolive befindet sich in Frankfurt.