Nachhaltige Meereswirtschaft könnte bis 2050 weltweit 51 Millionen neue Jobs schaffen
Der Übergang zu einer nachhaltigen Meereswirtschaft („Blue Economy“) birgt erhebliches Beschäftigungspotenzial: Bis zum Jahr 2050 könnten weltweit 51 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Das geht aus einem Bericht des High Level Panel for a Sustainable Ocean Economy hervor, einem Zusammenschluss von 18 Staaten unter Federführung des World Resources Institute (WRI).
Aktuell sind laut dem Bericht mindestens 133 Millionen Menschen formell in der Meereswirtschaft beschäftigt – darunter Fischerei, Tourismus und maritime Energien. Durch gezielte Investitionen und politische Unterstützung könnte diese Zahl auf 184 Millionen steigen. Einschließlich informeller und subsistenzwirtschaftlicher Tätigkeiten schätzen die Autoren die tatsächliche Beschäftigung sogar auf über 250 Millionen.
Der Bericht nennt sieben zentrale Einflussfaktoren für Veränderungen in der „Blue Economy“, darunter Klimawandel, steigende Nachfrage nach ozeanbasierten Produkten sowie der Ausbau von Wind- und Solarkraft auf See. Gleichzeitig warnt er vor erheblichen Herausforderungen: Es fehle an Fachkräften in Bereichen wie Meereserneuerbare Energien oder digitaler Infrastruktur, insbesondere in Ländern des globalen Südens.
Um dem entgegenzuwirken, schlägt das Panel Maßnahmen wie gezielte Bildungsprogramme, stärkere soziale Absicherung für informell Beschäftigte sowie innovative Finanzierungsinstrumente wie Blue Bonds und Impact Investments vor. Auch müsse der Zugang zu Unternehmertum, vor allem für Frauen und junge Menschen in Küstenregionen, erleichtert werden.
Die Meereswirtschaft könne laut WRI-Ozeanprogrammleiter Tom Pickerell entscheidend zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen – durch CO₂-Speicherung, nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und erneuerbare Energien. „Das wirtschaftliche Potenzial ist enorm, aber es braucht Investitionen, gezielte Programme und ein Umdenken im Umgang mit den Ozeanen“, so Pickerell. (DFPA/abg)
Den vollständigen Report finden Sie hier.
Das World Resources Institute (WRI) ist eine unabhängige Umwelt-Denkfabrik mit Sitz in Washington, D.C., die 1982 gegründet wurde. Die Non-Profit-Organisation setzt sich mit einem interdisziplinären Team für den Schutz der Umwelt, nachhaltige Entwicklung und bessere Lebensbedingungen ein. Zu den Schwerpunkten zählen Klimawandel, erneuerbare Energien, Ressourcennutzung und Umwelt-Governance. Internationale Bekanntheit erlangte das WRI unter anderem durch die Entwicklung des Global Forest Watch und als Mitbegründer des Greenhouse Gas Protocol.