Retail-Investmentmarkt: Deutlichster Umsatzanstieg im Assetklassen-Vergleich
Auch wenn die Resultate der Jahre vor 2023 noch nicht wieder erreicht sind, konnte der Retail-Investmentmarkt das in den vergangenen zwölf Monaten kontinuierlich verbesserte Marktsentiment für sich nutzen und eine gute Gesamtbilanz im Jahr 2024 erzielen. Mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt rund 6,3 Milliarden Euro wurde das schwache Vorjahresergebnis um fast 28 Prozent übertroffen. Dies ergibt eine Analyse des Immobilienberatungsunternehmens BNP Paribas Real Estate.
„Die Führungsposition unter den Objektarten, die der Retail-Sektor im Jahresverlauf innehatte, wurde in der Gesamtbetrachtung zwar knapp an die Logistik-Investments abgeben (rund 6,9 Milliarden Euro). Der im Vorjahresvergleich mit Abstand größte Umsatzsprung geht allerdings auf das Konto der Einzelhandelssparte, was als klares Indiz für den positiven Trend der Assetklasse zu werten ist“, erklärt Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services.
Im vierten Quartal konnten gleich mehrere lebensmittelgeankerte Paketverkäufe kurz vor Jahresende über die Ziellinie gebracht werden und das Portfoliovolumen in die Höhe treiben. In Summe flossen rund 1,2 Milliarden Euro in Portfolios (anteilig 19 Prozent), während Einzelverkäufe auf fast 5,2 Milliarden Euro kommen (anteilig 81 Prozent).
Ein Faktor, der für die aktuell breite und vielschichtige Nachfragestruktur im Retail-Investment Segment spricht, spiegelt sich in der Umsatzverteilung auf die Objektarten wider: So kommen mit dem Fachmarkt- beziehungsweise Food-Sektor (anteilig 33 Prozent) sowie den Geschäftshäusern und den Kaufhaus-Assets (jeweils rund 28 Prozent) gleich drei von vier Retail-Sparten auf sehr umfangreiche Marktanteile. Darüber hinaus konnten auch Shoppingcenter nicht zuletzt durch den Verkauf der Münchener Pasing Arcaden nennenswerte Anteile im zweiten Halbjahr dazugewinnen (zwölf Prozent des Gesamtergebnisses). Die durch BNP Paribas Real Estate mitbegleitete Transaktion der Pasing Arcaden gehört hierbei zu den größten Shoppingcenter-Assetdeals der vergangenen zehn Jahre.
In den Top-Märkten steht das Retail-Investmentvolumen weiterhin in enger Verbindung mit einzelnen Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich. Demnach konnten nur München (rund 1,5 Milliarden Euro) und Berlin (rund 1,3 Milliarden Euro) durch die Fünf Höfe, die Pasing Arcaden, die Maximilianstraße 12-14 und den KaDeWe-Deal hohe Volumina generieren. Durch die hohe Nachfrage haben die Netto-Spitzenrenditen von Fachmarktzentren im vierten Quartal erstmals wieder nachgegeben (4,65 Prozent; minus zehn Basispunkte). Alle übrigen Objektarten zeigten sich zum Jahresende bisher weiterhin stabil: Einzelne Lebensmittler liegen nach wie vor bei 4,90 Prozent, Shoppingcenter bei 5,60 Prozent und Baumärkte bei 5,70 Prozent. (DFPA/mb1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.