Savills: Steigender Büroflächenumsatz in den europäischen Städten
Der europäische Büroflächenumsatz erreichte im zweiten Quartal 2024 laut Immobilien-Dienstleister Savills 1,6 Millionen Quadratmeter, was einer Steigerung von neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Im ersten Halbjahr 2024 belief sich der Flächenumsatz auf 3,7 Millionen Quadratmeter. Dies bedeutet zwar einen Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023, liegt jedoch um sieben Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Laut Savills meldeten im ersten Halbjahr unter anderem Prag, Lissabon, London City, Barcelona und Madrid mit 45 Prozent, 40 Prozent, 25 Prozent, elf Prozent beziehungsweise neun Prozent einen über dem Fünfjahresdurchschnitt liegenden Flächenumsatz. Die Top-6-Bürovermietungsmärkte in Deutschland weisen alle einen unterdurchschnittlichen Flächenumsatz im Fünfjahresvergleich auf. In Frankfurt lag der Flächenumsatz vier Prozent unter diesem Durchschnitt. Schlusslicht ist Köln, wo der Umsatz 51 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt blieb.
Die Leerstandsquote in Europa ist im zweiten Quartal um 20 Basispunkte auf 8,8 Prozent gestiegen, was teilweise an der vermehrten Inserierung zweitklassiger Objekte lag. Die Kernmärkte weisen nach wie vor die niedrigsten Leerstandsquoten auf, wobei der Pariser CBD und die großen deutschen Städte weiterhin unter sechs Prozent liegen. Die durchschnittlichen europäischen Spitzenmieten für Büroflächen sind in den vergangenen zwölf Monaten um 2,4 Prozent gestiegen.
Mit Blick auf den Flächenumsatz nach Branchen stellt Savills fest, dass der Banken-, Versicherungs- und Finanzsektor mit einem Anteil von 25 Prozent (erstes Halbjahr 2023: 17 Prozent) den höchsten Anteil an der Vermietungsaktivität im ersten Halbjahr 2024 ausmachte. Davon profitierten vor allem die großen europäischen Finanzzentren, darunter die City of London, wo der Anteil von 26 Prozent auf 34 Prozent stieg. An zweiter Stelle stehen die freiberuflichen und unternehmensbezogenen Dienstleistungen, deren Aktivität jedoch von 28 Prozent im ersten Halbjahr 2023 auf 22 Prozent im ersten Halbjahr 2024 gesunken ist, da ein Großteil ihrer Nachfrage bereits im Jahr 2023 befriedigt wurde. An dritter Stelle rangiert der Technologiesektor mit einem Umsatzanteil 13 Prozent im ersten Halbjahr 2024.
Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills, sagt mit Blick auf den deutschen Markt: „Im ersten Halbjahr 2024 lag der Büroflächenumsatz der Top-6-Bürovermietungsmärkte in Deutschland um 4,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich im Durchschnitt. Im Gegensatz zu anderen europäischen Städten hat sich der Flächenumsatz im längerfristigen Fünfjahresvergleich jedoch noch nicht erholt. Das ist vor allem auf die hohe Anzahl an Mietvertragsverlängerungen zurückzuführen. Viele Unternehmen in Deutschland scheuen konjunkturbedingt die mit einem Umzug zwangsläufig verbundenen Kosten. Zudem erhalten Nutzer oft gute Verlängerungsangebote von Eigentümern. Denn der Vermietungsmarkt ist gerade vor dem Hintergrund steigender Leerstände kompetitiv, vor allem bei Objekten geringerer Qualität in schlecht angebundenen Lagen. Im Vergleich liegen die Leerstandsquoten der deutschen Top-6-Städte dennoch überwiegend unter dem Niveau anderer europäischer Städte.“ (DFPA/mb1)
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen.