Schwacher US-Dollar stärkt die Schwellenländer
In den letzten zwölf Jahren hätten die Aktien der Emerging Markets (EM) im Vergleich zu den Industrienationen schlecht performt, meint James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform von Lazard Asset Management. Doch während die Aktienkurse der Welt jetzt schwanken, könnten die Schwellenländer von der aktuellen Situation profitieren.
Donald sieht er drei Gründe, warum sich die Entwicklung ändern könnte: den schwachen US-Dollar, die guten Wirtschaftsaussichten und die attraktiven Bewertungen.
Schwellenländer profitieren von schwachem Dollar
„Historisch betrachtet sehen wir über Jahrzehnte eine inverse Beziehung zwischen der Entwicklung der EM-Aktienkurse und dem US-Dollar-Kurs“, erläutert James Donald den ersten Punkt. Ein starker US-Dollar verteure die Schuldenlast der Schwellenländer und gehe darüber hinaus mit höheren Renditen auf US-Staatsanleihen einher. Umgekehrt könne sich nun die aktuelle US-Politik des schwachen Dollars positiv für die Emerging Markets auswirken.
EM-Wachstumsstory intakt
Aufgrund der zunehmenden Diversifizierung zeige das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern eine intakte Dynamik. Donald erläutert: „Viele der Emerging Markets sind nicht mehr von ihren Rohstoffen abhängig, sondern setzen stärker auf zukunftsweisende Sektoren wie Technologie, Healthcare oder Dienstleistungen. Durch eine breitere wirtschaftliche Basis haben sie sich eine größere Unabhängigkeit aufgebaut, was ihnen dabei hilft, globale Herausforderungen zu bestehen.“ Vom Rohstoffexporteur über den Produktionsstandort zum vielseitigen Akteur in der globalen Innovations- und Dienstleistungsgesellschaft – so könne man die Reise umschreiben. Schwellenländer seien längst nicht mehr nur aufstrebende Märkte, sondern ein zentraler Motor der Weltwirtschaft.
Günstige Kennzahlen sprechen für EM-Aktien
Mit Blick auf die Zahlen böten EM-Aktien aktuell eine seltene Kombination aus attraktiven Bewertungen, steigender Rentabilität und wachsendem Gewinnpotenzial. „Wir haben über die letzten zehn Jahre ein zunehmendes Auseinanderlaufen bei den Bewertungen von Aktien der Industrieländer gegenüber denen der Schwellenländer gesehen“, erklärt Donald. „Diese Diskrepanz besteht trotz einer deutlichen Verbesserung der Eigenkapitalrenditen und anderer finanzieller Kennzahlen in den Schwellenländern.“ Dabei zeige sich sowohl bei den Unternehmensgewinnen als auch bei den Gewinnerwartungen eine für die Schwellenländer positive Dynamik. Dies rücke die EM-Aktien wieder in den Fokus der Investoren. (DFPA/ljh)
Lazard Ltd ist eines der weltweit führenden Finanzberatungs- und Vermögensverwaltungsunternehmen. Als indirekte Tochtergesellschaft verwaltet Lazard Asset Management zusammen mit verbundenen Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe vein Kundenvermögen in der Höhe von rund 210,5 Milliarden Euro (vorläufiges Ergebnis, Stand: 31.03.2025).
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